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Bidirektionales Laden: Das E-Auto als Stromspender – KfW-Förderung sichern!

Das eigene Haus mit der Energie aus der Elektroauto-Batterie versorgen: Klingt wie eine Traumvorstellung, ist jedoch Realität. Elektroautos sind ein zentraler Baustein für die Mobilität der Zukunft – doch nicht nur als Fortbewegungsmittel, sondern auch als mobiler Energiespeicher. Künftig soll sogar die Rückeinspeisung von Elektrofahrzeugen in das öffentliche Stromnetz möglich sein. Wie das Ganze funktioniert, welche Vorteile es bietet und auf welche Weise das bidirektionale Laden aktuell sogar vom Staat bezuschusst wird, verraten wir Ihnen in diesem Artikel. 

Was bedeutet bidirektionales Laden und wie funktioniert es?

Bidirektionales Laden – auch bekannt als V2X (Vehicle-to-X) – ermöglicht es Elektrofahrzeugen, nicht nur Energie aus dem Stromnetz aufzunehmen, sondern auch Strom aus der Batterie zurück ins Netz abzugeben. Sozusagen das Laden in zwei Richtungen. Dieser Prozess funktioniert durch die Verwendung von Wechselrichtern, die den Gleichstrom aus den Fahrzeugbatterien in Wechselstrom umwandeln. So kann ein Elektroauto nicht nur als Verbraucher, sondern auch als Lieferant von elektrischer Energie agieren – zum Beispiel für das eigene Heim oder sonstige elektrische Geräte.

Bidirektionales Laden – Vor- und Nachteile

Vorteile

  • Vollelektrisch betriebene Fahrzeuge können überschüssige Energie im Fahrzeugakku speichern. Diese kann bei Bedarf für das private Hausstromnetz genutzt werden, sei es bei einem Stromausfall oder in Stoßzeiten, wo das Netz überlastet ist. Die bidirektionale Ladetechnik schützt das private Stromnetz vor dem Zusammenbruch und dient im Ernstfall sogar als Notstromaggregat. 
  • Mit einem bidirektionalen Ladegerät können Sie günstigere Energietarife nutzen und gleichzeitig Geld sparen. 
  • Mit der Möglichkeit des bidirektionalen Ladens können Sie erneuerbare Energiequellen, wie ein Solaranlage auf dem Dach, anschließen und energieautark werden

Nachteile

  • Bidirektionales Laden erfordert spezielle Hard- und Software, die kostenintensiv sein können.
  • Nicht alle aktuellen E-Autos sind für das bidirektionale Laden ausgelegt.
  • Das häufige Laden und Entladen der E-Auto-Batterie kann den Verschleiß erhöhen und die Lebensdauer beeinträchtigen.  
  • Für Ladevorgänge in beide Richtungen ist eine Wallbox notwendig, die bidirektionales Laden unterstützt. Diese ist in der Regel weitaus teurer als herkömmliche. 
wallbox fuer bidirektionales laden
Wallboxen, die bidirektionales Laden unterstützen, gibt es bereits auf dem Markt (Quelle:Shutterstock/Canetti)

V2L, V2H und V2G – das bedeuten die drei Varianten des bidirektionalen Ladens

Es gibt drei Anwendungsmöglichkeiten für die bidirektionale Ladetechnologie: V2L, V2H und V2G. Wir verraten Ihnen im Folgenden, wo und wie bidirektionales Laden zum Einsatz kommen kann.

V2L – Vehicle-to-Load

V2L, auch V2D (Vehicle-to-Device) genannt, ist die gängigste Form des bidirektionalen Ladens und bereits mit einigen E-Auto-Modellen möglich. Beim V2L-Prinzip verfügen Elektroautos über eine Schuko-Steckdose, wodurch der im Fahrzeugakku gespeicherte Strom direkt zum Betreiben und Laden unterschiedlicher elektrischer Geräte verwendet werden kann – beispielsweise beim Camping für das Betreiben einer Kaffeemaschine. Auch für Handwerker ist V2L besonders hilfreich, um beispielsweise elektrische Werkzeuge anzuschließen oder zu laden.

V2H – Vehicle-to-Home

Eine weitere Möglichkeit ist das V2H-Laden. Mit dieser Variante ist es möglich, den in der Fahrzeugbatterie gespeicherten Strom in das private Hausnetz einzuspeisen. Dabei muss jedoch auch das Hausnetz mit einem intelligenten Energiemanagement ausgestattet sein, um den Energiefluss zu steuern. Dafür eignet sich beispielsweise eine Wallbox, die bidirektionales Laden unterstützt und Gleichstrom zu Wechselstrom umwandeln kann. Bei Bedarf kann so das Haus mit Strom versorgt werden.

Äußerst effektiv ist V2H, wenn eine PV-Anlage an das Energiemanagement gekoppelt ist. So können die Stromkosten erheblich gesenkt werden, da das E-Auto als Energiespeicher für selbst produzierte Energie dient. V2H ist bereits in Deutschland möglich.

Übrigens: Der Fahrzeugakku eines durchschnittlichen Elektrofahrzeugs kann einen Drei-Personen-Haushalt mindestens drei Tage lang versorgen – beispielsweise als Notstromaggregat für den Kühlschrank, den Herd oder andere elektrischen Geräte.

V2G – Vehicle-to-Grid

Die V2G-Variante beschreibt die Möglichkeit, den aus dem Elektroauto-Akku gespeicherten Strom in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Bei der V2G Variante fungiert der Stromer also als dezentraler Stromspeicher, um die allgemeine Energieversorgung zu stabilisieren. Der erzeugte Strom wird in dem E-Auto-Akku zwischengespeichert und nachts oder bei Flaute in das Netz zurückgespeist. Das V2G-System bedarf jedoch noch einer konkreten Ausgestaltung, auch in rechtlicher Hinsicht, und ist so noch nicht in Deutschland möglich.

Gut zu wissen: Vollelektrische Fahrzeuge, die V2G unterstützen, sollen künftig als Netzstabilisator dienen. Honda hat sich unter anderem in einem Pilotprojekt mit dem Netzbetreiber Amprion als erster Automobilhersteller in Europa zertifiziert.

Welche Elektroautos können bidirektional laden?

Nicht alle Elektrofahrzeuge unterstützen derzeit bidirektionales Laden. Es gibt jedoch bereits einige E-Autos, die rückspeisefähig sind und diese Technologie ermöglichen. Dazu zählen unter anderem: 

FahrzeugmodellSteckerAC/DCArt
Honda eCCSDCV2H/V2G
Hyundai Ioniq 5SchukoACV2L
Hyundai Ioniq 6SchukoACV2L
Hyundai Kona ElektroSchukoACV2L
Kia EV6SchukoACV2L
Kia EV9SchukoACV2L
Kia Niro EVSchukoACV2L
MG ZS EVSchukoACV2L
MG4 ElectricSchukoACV2L
MG5 ElectricSchukoACV2L
Nissan eNV200CHAdeMODCV2H/V2G
Nissan LeafCHAdeMODCV2H/V2G
Renault Mégane E-TechCCSDCV2H/V2G
Škoda Enyaq iVCCSDCV2H/V2G
Volvo EX90Schuko/Typ/CCSAC/DCV2H/V2G
VW ID.3CCSDCV2H/V2G
VW ID.4CCSDCV2H/V2G
VW ID.BuzzCCSDCV2H/V2G
(Stand: 09/2023)
bidirektionales laden im ueberblick
Die V2G-Technologie ist in Deutschland aktuell noch nicht im Einsatz (Quelle:Shutterstock/Phonlamai Photo)

Gesetze und Normen für bidirektionales Laden als V2G

Die Einführung von bidirektionalem Laden bringt auch regulatorische Aspekte mit sich. Gesetze und Normen müssen angepasst werden, um die Integration von Elektroautos in die Strominfrastruktur sicher und effizient zu gestalteten. Dies umfasst auch die Abrechnung für zurückgespeiste Energie und die Gewährleistung der Netzstabilität. Im April 2023 wurde bereits die Norm ISO 15118-20 eingeführt, die die technischen Anforderungen für bidirektionales Laden als V2G definiert. Der rechtliche Rahmen für Vehicle-to-Grid wird aktuell noch aktiv gestaltet, um die Integration von V2G in das öffentliche Stromnetz künftig zu ermöglichen.

Übrigens: Damit Unternehmen ihre CO₂-Bilanz verbessern können, kaufen sie sich Emissions-Zertifikate von Dritten. Seit Januar 2022 ist auch der Erwerb von Zertifikaten privater E-Auto-Besitzer möglich, die sich dadurch eine jährliche Prämie sichern können. In unserem Artikel THQ Quote verkaufen verraten wir Ihnen, was es damit auf sich hat, wie das ganze Konzept funktioniert und wie Sie die THG-Prämie bei unserem Service OneGreen beantragen können.

Die neue Förderung für Solarstrom für E-Autos 

Seit dem 26. September 2023 gibt es für das Kombipaket aus Wallbox, Stromspeicher und PV-Anlage auf dem Dach eine KfW-Förderung. Das KfW-Förderprogramm ist jedoch an verschiedene Richtlinien und Bedingungen geknüpft. Im Folgenden verraten wir Ihnen alles Wichtige zur Förderung vom Bund

Wichtig: Die Fördermittel der KfW-Förderung waren innerhalb eines Tages erschöpft. Es ist momentan nicht mehr möglich, neue Anträge zu stellen. Es ist unklar, ob und wann dies in Zukunft wieder möglich sein wird. (Stand: 10/2023)

  • Um die Förderung in Anspruch nehmen zu können, benötigen Sie ein Elektrofahrzeug (bereits vorhandenes oder zumindest bestelltes) und ein Eigenheim
  • Hinzu kommt, dass die E-Auto-Ladestation lediglich dann gefördert wird, wenn diese in Kombination mit einer Photovoltaikanlage und einem Energiespeicher angeschafft wird. Schaffen Sie sich also eine Wallbox und einen Stromspeicher an und lassen sich eine PV-Anlage auf das Dach montieren, erhalten Sie eine Förderung in Höhe von rund 9.600 Euro. Wer zusätzlich ein Elektrofahrzeug besitzt, das bidirektionales Laden erlaubt, kann mit weiteren 600 Euro rechnen. 
  • Es werden lediglich Neuanschaffungen und neue Produkte gefördert. Das heißt, dass Sie eine PV-Anlage, eine Ladestation und einen Solarspeicher fabrikneu anschaffen müssen. Haben Sie bereits eine Wallbox, muss diese durch ein neues Gerät ersetzt werden, um die Förderung zu erhalten.
  • Liegen die Kosten der Anlage unter dem entsprechenden Zuschussbetrag, kann die Förderung nicht in Anspruch genommen werden. 
  • Förderfähig sind auch Kosten für die Installation und Erdarbeiten
  • Gefördert werden lediglich Wohnhäuser. Hotels oder andere Firmengebäude sind von der Förderung ausgeschlossen. 
  • Die Förderung steht ausschließlich Privatpersonen zu, die ein Eigenheim besitzen. 
  • Besitzer von Plug-in-Hybriden können die Förderung nicht in Anspruch nehmen
  • Leasingnehmer eines E-Autos müssen eine Leasingvertragslaufzeit von mindestens zwölf Monaten nachweisen. 

Höhe der Förderung für die Wallbox

Für eine reguläre Wallbox erhalten Sie mit der kombinierten KfW-Förderung pauschal 600 Euro Zuschuss. Unterstützt die Wallbox zusätzlich bidirektionales Laden, winken sogar bis zu 1.200 Euro. 

  • Maximal bis zu 1.200 Euro Förderung möglich 

Höhe der Förderung für die Solaranlage

Im Rahmen der Kombi-Förderung von Wandladestationen, PV-Anlage und Zwischenspeicher gibt es eine flexible Fördersumme für Solarpaneele auf dem Dach. Diese ist abhängig von der Leistungsstärke – je stärker, desto höher der Zuschuss. Die Leistung der PV-Anlage darf jedoch maximal 10 kW betragen

  • Maximal bis zu 6.000 Euro Förderung möglich 

Höhe der Förderung für den Stromspeicher

Um die Solaranlage auf dem Dach optimal nutzen zu können, benötigen Sie stets einen Zwischenspeicher. Solch ein Speicher wird durch die KfW-Förderung mit 250 Euro pro kWh Speichervermögen bezuschusst. Wichtig: Der Zwischenspeicher darf eine Kapazität von maximal 12 kWh besitzen.

  • Maximal bis zu 3.000 Euro Förderung möglich 

Bidirektionales Laden als Zukunftssystem für die Energiewende

Bidirektionales Laden verspricht eine aufregende Zukunft für Elektroautos und eröffnet Möglichkeiten, die über die herkömmliche Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Zwar müssen für V2G noch die Weichen gestellt werden, jedoch deutet alles darauf hin, dass bidirektionales Laden einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energiezukunft leisten wird. Wer sich für das bidirektionale Laden interessiert, sollte bei der Anschaffung eines Elektroautos bereits jetzt darauf achten, ein Modell mit entsprechender Kompatibilität zu wählen.
 
Ganz gleich, ob Nissan, Kia oder andere Marken – auf LeasingMarkt.de finden Sie zahlreiche Leasingangebote für vollelektrisch betriebene Fahrzeuge, die bidirektionales Laden unterstützen. Hier steht es Ihnen außerdem frei, die Höhe der Sonderzahlung, die Laufleistung und die Vertragsdauer festzulegen, wodurch Sie direkt Einfluss auf die Höhe der monatlichen Leasingrate haben. Auf Wunsch können Sie auch ohne Anzahlung leasen – ganz gleich, ob für das Gewerbe- oder Privatleasing. Überzeugen Sie sich selbst und leasen Sie ein innovatives und zukunftsorientiertes Elektroauto zu Top-Konditionen! 

Laura

Laura weiß, wo es langgeht. Autos verbindet sie vor allem mit Freiheit und langen Roadtrips. Wann die Spritpreise am günstigsten sind, wo der Linksverkehr gilt und warum die Deutschen eindeutig die besten Autofahrer sind, hat Laura auf ihren Reisen nur zu gut kennengelernt. Dank diverser Leasingfahrzeuge, etlichen Mietautos und ihrem treuen Gebrauchtwagen weiß sie die Vorzüge so einiger Modelle zu schätzen. Im LeasingMarkt.de Magazin vereint sie ihre Leidenschaft für das Schreiben und Autofahren.