Elektroautos werden nicht zuletzt aufgrund der finanziellen Förderung in Form der BADA-Prämie zunehmend beliebter. Doch weiterhin herrscht Unklarheit rund um das Thema Elektroauto laden. Wo gelten welche Tarife? Wie kann an der Ladesäule bezahlt werden? Wer fördert eine Wallbox und was hat AC/DC mit dem Ganzen zu tun? In diesem Artikel finden Sie die Antworten.
Das erwartet Sie hier
Wo kann ich mein Elektroauto laden?
Der übliche Weg, ein E-Auto zu laden, ist an öffentlichen Ladestationen. Doch mit einer Wallbox funktioniert dies auch bequem von zuhause aus.
Elektroauto zuhause laden: Haushaltssteckdose vs. Wallbox
Das Elektroauto von zuhause aufzuladen ist besonders sicher und komfortabel. Das Fahrzeug steht über Nacht meist sowieso in der heimischen Garage oder im Carport und befindet sich somit geschützt im privaten Raum. Ein weiterer Vorteil ist die freie Auswahl an Stromanbietern. So kann jeder E-Fahrer den für sich günstigsten Strom beziehen.
Entweder laden Sie das Elektrofahrzeug mit dem Strom aus einer normalen Steckdose oder über eine speziell installierte Wallbox. Das Aufladen über die Haushaltssteckdose sollte allerdings eine Ausnahme bleiben. Aufgrund der sehr geringen Leistung von 2,3 Kilowatt braucht es etwa zehn Stunden, bis das E-Auto vollständig aufgeladen ist. In dieser Zeit werden die Steckdose und das Stromnetz stark belastet.
Um das Elektroauto zuhause aufzuladen, eignet sich eine Wallbox deutlich besser. Dabei handelt es sich um eine kleine Ladestation für die Wand, bspw. in der Garage. Eine solche Wallbox bietet eine hohe Ladeleistung, stufenweise bis zu 22 Kilowatt. Meist ist der Strom aus der privaten Ladestation günstiger als an öffentlichen Ladesäulen.
Öffentliche Ladestation: Reguläre Ladesäulen vs. Schnellladestationen
Die Anzahl der öffentlichen Ladestationen nimmt stetig zu. Neben den regionalen Anbietern wie den Stadtwerken schließen sich aber auch immer mehr Dienstleister zu einem überregionalen Roaming-Netzwerk zusammen. Freie Ladesäulen finden Sie bequem über die Smartphone-Apps der verschiedenen Anbieter.
Übrigens: Lade-Flatrates für Elektroautos eignen sich besonders für E-Fahrer, die entweder keine eigene Lademöglichkeit besitzen oder vorwiegend auf öffentliche Ladesäulen angewiesen sind.
Unterschied AC/DC Ladesäulen
An öffentlichen Ladestationen wird unterschieden zwischen AC und DC Ladesäulen. Doch was bedeutet das Kürzel der Rockstarband überhaupt?
- AC = Alternating Current = Wechselstrom
- DC = Direct Current = Gleichstrom
Der Akku eines Elektroautos kann nur Gleichstrom speichern, daher muss der Wechselstrom (AC) in Gleichstrom (DC) umgewandelt werden. Reguläre Ladestationen laufen mit AC bei einer Leistung von bis zu 22 kWh. Deutlich schneller geht es mit den sogenannten Schnellladestationen, welche über DC laufen. Jedoch ist der Gleichstrom teurer und auf Dauer nicht gut für den Akku. Daher lohnt sich DC nur auf langen Strecken mit kurzen Ladepausen.
Tipp: Mit der richtigen Planung sind lange Strecken im E-Fahrzeug kein Problem. Wie Sie die Reichweite am besten ausnutzen, erfahren Sie in unserem Artikel Reisen im Elektroauto.
Wie lange dauert es, ein E-Auto aufzuladen?
Die schnellste Möglichkeit, ein Elektrofahrzeug aufzuladen, ist an einer Schnellladestation (DC). Nach nur 30 bis 60 Minuten können Sie Ihre Reise fortsetzen. Das Laden an einer AC-Ladesäule dauert mit 2-4 Stunden ähnlich lange wie an einer Wallbox zuhause, bei der Sie 2-6 Stunden warten müssen. Allerdings lässt sich die Ladedauer nicht genau bestimmen, da diese von vielen Faktoren wie Akkustand, Batteriegröße und der Stromleistung abhängt.
Ladestation | Ladedauer |
Öffentliche Ladesäule (AC) | 2-4 Stunden |
Öffentliche Schnell-Ladestation (DC) | 30-60 Minuten |
Wallbox zuhause | 2-6 Stunden |
Wie viel kostet es, ein Elektroauto aufzuladen?
Die Kosten für das Aufladen eines Elektroautos sind pauschal kaum zu benennen. Auch hier spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle, wie der Stromtarif, die Ladeleistung, Uhrzeit des Ladevorgangs und das Fahrzeugmodell.
Kosten beim Laden an der Wallbox
Die Wallbox selbst kostet etwa zwischen 500 und 4000 Euro, abhängig von Anbieter, Leistung und Funktionsumfang. Hinzukommen die Installationskosten von etwa 1000 bis 1500 Euro sowie die Genehmigungskosten von weiteren 500 bis 2000 Euro für eine Wallbox mit einer Leistung von 11 kW und mehr. Das Laden selbst kostet im Durchschnitt etwa 30 Cent pro kWh.
Übrigens: Erfahren Sie in unserem Artikel „Wallbox: Die E-Ladestation für zuhause“ alles rund um die Themen Installation, Förderung und Co.!
Kosten für das Laden an einer öffentlichen Ladestation
Die Tarife an öffentlichen Ladestationen variieren teilweise stark und sind oft wenig transparent. Hinzukommen die verschiedenen Tarifmodelle – manche Anbieter rechnen nach Ladeleistung, manche nach Ladedauer und wieder andere pauschal pro Ladevorgang oder über eine monatliche Flatrate ab. Im Durchschnitt lässt sich jedoch sagen, dass Sie an einer AC-Ladesäule mit etwa 32 bis 44 Cent pro kWh, an einer Schnellladestation mit etwa 48 bis 77 Cent pro kWh rechnen müssen.
Übrigens: Mit einem E-Kennzeichen können Sie Ihr Elektroauto an manchen Stationen sogar kostenlos laden.
Tabelle: Kostenvergleich private vs. öffentliche Ladesäule (AC/DC)
Ladestation | Stromkosten |
Öffentliche Ladesäule (AC) | 32-44 Cent pro kWh |
Öffentliche Schnellladestation (DC) | 48-77 Cent pro kWh |
Wallbox zuhause | 24-32 Cent pro kWh |
Gut zu wissen: Auf 100 Kilometer verbraucht ein Elektroauto im Durchschnitt etwa 15 kWh.
Wie wird der Ladevorgang des Elektroautos bezahlt?
Sowohl an der privaten als auch an öffentlichen Ladesäulen stehen Ihnen verschiedene Bezahlmöglichkeiten zur Verfügung.
Bezahlen an der Wallbox über Haus- oder Autostrom
Die Stromabrechnung der Wallbox erfolgt entweder über den sonstigen Stromverbrauch des Hauses oder über einen speziellen Autostrom.
Elektroauto laden über den üblichen Stromverbrauch
Im Normalfall wird der Strom für das Elektroauto über den Stromzähler des Hauses abgerechnet. Darin besteht der Vorteil, dass weder zusätzliche Grundgebühren noch Kosten für einen zweiten Zähler entstehen. Auch der Stromanbieter kann frei gewählt werden. Allerdings lässt sich nicht nachvollziehen, wie viel Strom und letztendlich welche Kosten allein für das Elektroauto abgerechnet wurden.
Autostrom: Eigener Stromtarif für die Wallbox
Mittlerweile gibt es spezielle Stromtarife für die Wallbox. Für den sogenannten Autostrom wird allerdings ein zusätzlicher Stromzähler nötig. Das Elektroauto wird dann als „unterbrechbare Verbrauchseinrichtung“ eingestuft. Dies bedeutet, dass der Netzanbieter bei Engpässen bzw. Überlastung die Stromlieferung kurz unterbrechen kann. Im Gegenzug erhalten Sie einen vergünstigten Strompreis, welcher bis zu 25 Prozent geringer sein kann als der Hausstrom.
Übrigens: Das waren 2019 die 5 beliebtesten Elektroautos!
Ein solcher Autostrom lohnt sich insbesondere bei einem Dienstwagen, denn dank des zweiten Stromzählers erfolgt eine separate Stromrechnung für das E-Auto. Dies verschafft dem Arbeitnehmer sowie Arbeitgeber einen guten Überblick über die Ausgaben des Firmenwagens. Für Privat- und Wenigfahrer lohnt sich der Mehraufwand eines zusätzlichen Stromzählers in der Regel allerdings nicht.
Tipp: Die Top-5 der beliebtesten Firmenwagen!
Bezahlen an öffentlichen Ladestationen mit App oder Ladekarte
An öffentlichen Ladesäulen ist nur eine bargeldlose Bezahlung möglich. Diese erfolgt entweder über eine E-Auto-Ladekarte oder eine Smartphone-App. An manchen Ladestationen können Sie auch mit EC- oder Kreditkarte zahlen, allerdings nur nach einer Authentifizierung bzw. Anmeldung. Das Komplizierte: Sie können nicht mit einer einzigen Ladekarte an beliebigen Stationen laden, sondern sind an das Netzwerk Ihres Anbieters gebunden.
Tipp: Mit Apps für Elektroautos können Sie freie Ladesäulen finden und den Strom direkt über das Smartphone bezahlen.
Anbieter für Ladesäulen im Überblick
Mittlerweile haben sich viele Anbieter über ein sogenanntes Roaming-Netzwerk zusammengeschlossen, um ihren Kunden ein größtmögliches Ladenetz zu bieten. Neben Energieversorgern wie den Stadtwerken bieten inzwischen auch Dienstleister wie der ADAC oder Autohersteller, wie VW, Ladestationen an. An Supermärkten können Sie teilweise sogar kostenlos während Ihres Einkaufs laden. Manche Anbieter für Ladesäulen verlangen eine Grundgebühr für die Nutzung ihres Ladenetzwerks.
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Tabelle: 5 Anbieter für Ladestationen im Vergleich
Anbieter | Anzahl | Grundgebühr | Kosten (AC) | Kosten (DC) | Bezahlung |
---|---|---|---|---|---|
ADAC e-Charge | europaweit >400.000 | kostenlos für ADAC- Mitglieder | 51 Cent/kWh | 60 Cent/kWh | App, Ladekarte |
Chargemap | europaweit >310.000 | einmalig 19,90 € | variiert | variiert | Karte |
EnBW mobility+ | europaweit >300.000 | kostenlos | Ladetarif S: 61 Cent/kWh Ladetarif M: 49 Cent/kWh Ladetarif L: 39 Cent/kWh | Ladetarif S: 61 Cent/kWh Ladetarif M: 49 Cent/kWh Ladetarif L: 39 Cent/kWh | App |
Plugsurfing | europaweit >500.000 | einmalig 9,95 € | 48 Cent/kWh | 64 Cent/kWh | App, Ladekarte, Ladeschlüssel |
E.ON Drive Easy | bundesweit >230.000 | monatlich 4,95 € | 54 Cent/kWh | 65 Cent/kWh | App, Ladekarte |
Prämien & Förderungen für das Laden von Elektroautos
Förderungen für eine Wallbox: Zuschüsse von Bund & Ländern
Für die Wallbox zuhause gibt es mittlerweile zahlreiche Förderungen, sowohl auf bundesweiter als auch auf regionaler Ebene.
Keine Antragstellung mehr möglich – die KfW-Förderung für private Ladestationen wurde eingestellt. (Stand: Juli 2023)
KfW-Förderung vom Bund für private Ladestation
Seit Herbst 2020 werden private Ladestationen mit 900 Euro vom Staat bezuschusst. Der Antrag erfolgt über die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Um die KfW-Förderung zu erhalten, muss die Wallbox folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Normalleistung von 11 kW
- 100 Prozent Ökostrom aus erneuerbaren Energien
- Die Ladestation ist intelligent („smart“) und steuerbar
Gefördert werden die Kosten sowohl für die Wallbox selbst als auch den Anschluss und die Installation. Sollten die Gesamtkosten unter 900 Euro liegen, entfällt der Anspruch auf einen Zuschuss.
Tabelle: Förderungen für die Wallbox nach Bundesland
Manche Bundesländer fördern ebenfalls die privaten Ladestationen. Darüber hinaus bieten einige Städte und Landkreise zusätzliche Wallbox-Förderungen an.
Bundesland | Voraussetzung | Förderung Wallbox |
---|---|---|
NRW | Wallbox intelligent steuerbar, Ökostrom | 50 % max. 2.500 € |
Schleswig- Holstein | Wallbox mit 11 bis 22 kW | 400 € für Anschaffung 400 € für Installation |
Schleswig- Holstein | Installation einer Photovoltaikanlage mit Leistung von 5 kWp | 600 € für Anschaffung 400 € für Installation |
Bayern | Installation einer Photovoltaikanlage | max. 200 € |
Prämien für E-Fahrer: Vergünstigte Stromtarife
Manche Netzbetreiber bieten für Kunden mit einer Wallbox vergünstige Stromtarife an. Die Idee dahinter: Wer ein Elektroauto hat, benötigt mehr Strom, und ist somit wiederum ein lukrativer Kunde. Im Prinzip steckt hinter solchen Angeboten kaum mehr als ein Kundenbindungsprogramm. Vergleichen Sie Stromtarife unbedingt miteinander, denn manchmal sind solche vergünstigten Verträge unterm Strich teurer als ein gewöhnlicher Tarif.
Günstig ein Elektroauto leasen dank Innovationsprämie
Nun wissen Sie, wie der Ladevorgang eines E-Fahrzeugs abläuft. Dann ist es jetzt an der Zeit, sich über ein passendes Elektroauto Gedanken zu machen. Sie haben Glück, denn auch für Elektroautos und Plug-In Hybride hält der Staat großzügige Förderungen bereit.
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