Der Weg zum neuen Auto führt bei den meisten Käufern über einen Kredit oder einen Leasingvertrag. Die Bedingungen für eine Gewährung sind dabei im Grundsatz identisch. Wer Schwierigkeiten hat, einen Kredit zu bekommen, wird auch beim Leasing nicht ohne Probleme ans Ziel kommen. Um sich auf eventuelle Hindernisse einstellen zu können, ist es von Vorteil zu wissen, wie die Banken arbeiten, wenn bei ihnen ein Antrag zu einem Leasingvertrag eingeht. Die maßgebliche Voraussetzung für die Zustimmung zu einem Leasingvertrag ist aber immer eine ausreichende Bonität, die anhand verschiedener Faktoren beurteilt wird. Was genau geprüft wird, welche Unterlagen mit dem Vertragsentwurf eingereicht werden müssen und was die häufigsten Gründe für die Ablehnung eines Leasingantrags sind, erklären wir in diesem Artikel.
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Schufa-Prüfung beim Privatleasing
Bei Verbrauchern, die sich für das Privatleasing interessieren, hat in erster Linie das Zahlungsverhalten des Kunden einen entscheidenden Einfluss auf seine Kreditwürdigkeit. Alle relevanten Daten dazu werden bei der Schufa und anderen Auskunfteien gesammelt. Ist es in der Vergangenheit zu Unregelmäßigkeiten, zu unbezahlten Rechnungen oder sogar zu gerichtlichen Mahnverfahren oder einer Privatinsolvenz gekommen, so wirkt sich dies äußerst negativ auf die Bonität aus. Auch Haftbefehle und eidesstattliche Versicherungen aus jüngerer Zeit tragen nicht gerade dazu bei, das Vertrauen der Bank in den Antragsteller zu stärken.
Fällt die Bonitätsprüfung bei der Schufa jedoch positiv aus, ist die erste wichtige Hürde genommen. Als Nächstes wird das monatlich verfügbare Einkommen gecheckt. Dazu werden die letzten Gehaltsabrechnungen oder andere Einkommensnachweise benötigt. Darüber hinaus überprüft die Bank auch die bereits bestehenden finanziellen Verpflichtungen des Antragstellers. Neben Miete und Nebenkosten oder Immobiliendarlehen zählen dazu auch weitere Kredite oder eventuell bestehende Unterhaltsverpflichtungen.
All diese Informationen dienen der Bank dazu, herauszufinden, ob der Antragsteller über die gesamte Laufzeit des Vertrages in der Lage sein wird, die monatlichen Raten zuverlässig zu bezahlen, ohne dadurch finanziell überfordert zu werden.
Die strenge Prüfung des Leasingantrags ist deshalb nicht nur für die Sicherheit der Bank wichtig, sondern auch für den Antragsteller, der seine ökonomische Situation unter Umständen zu positiv betrachtet und so Gefahr läuft, sich zu überschulden.
Ablehnung eines Leasingantrags kann verschiedene Gründe haben
Auch wenn auf den ersten Blick alles in Ordnung zu sein scheint, kann es dazu kommen, dass die Bank den Leasingantrag ablehnt. Dies kann verschiedene Gründe haben. Ist es bei Ihnen zu einer Ablehnung kommen, sollten Sie nachfragen, woran genau die Annahme des Vertrages gescheitert ist. Nur so haben Sie die Möglichkeit, auf die erneute Prüfung Ihres Antrags hinzuwirken und unter Umständen die vorhandenen Hindernisse aus dem Weg zu räumen.
Schufa Selbstauskunft einholen
Werden negative Einträge bei der Schufa als Grund angegeben, so lohnt es auf jeden Fall, diese noch einmal zu überprüfen. Hierzu können Sie bei der Schufa eine sogenannte Selbstauskunft anfordern. Nicht selten kommt es vor, dass die bei der Schufa gespeicherten Informationen veraltet oder in anderer Weise nicht korrekt sind. Stellen Sie fest, dass die gespeicherten Daten zu Ihrer Kreditwürdigkeit falsch oder nicht auf dem aktuellen Stand sind, so sollten Sie unverzüglich eine Löschung der unberechtigten Einträge verlangen. Längst abgezahlte Kredite und andere Verpflichtungen aus der Vergangenheit müssen nach einer bestimmten Frist aus der Datenbank der Schufa entfernt werden. Leider geschieht dies nicht immer automatisch, weshalb auch unabhängig von der aktuellen Situation eine regelmäßige Überprüfung angeraten ist.
Hinweis: Besonders wenn es in der Vergangenheit Ereignisse gegeben hat, die zu Problemen bei der Beantragung von Krediten und Leasingverträgen führen könnten, sollten Sie bei der Schufa bereits vor der Antragstellung eine aktuelle Selbstauskunft einholen. So haben Sie die Möglichkeit, im Vorfeld Unklarheiten auszuräumen und Nachfragen durch die Bank oder gar eine Ablehnung Ihres Leasingantrages zu vermeiden. Mit einem sauberen Schufa-Konto kommen Sie dem Ziel Leasingwagen ein gutes Stück näher.
Befristete Arbeitsverträge
Neben falschen Schufa-Informationen können auch befristete Arbeitsverträge ein Grund zur Ablehnung eines Leasingantrags durch die Bank sein. Denn die prüft auch die Dauer des bestehenden Arbeitsverhältnisses. Wer erst gerade seine neue Stelle angetreten hat und sich noch in der Probezeit befindet, sollte mit seinem Antrag warten, bis diese abgelaufen ist und ein geregeltes Arbeitsverhältnis besteht. Ist die Stelle allerdings befristet, kann auch dies ein Problem darstellen. Immer wenn der Arbeitsvertrag innerhalb der Laufzeit des Leasingvertrages ausläuft, besteht die Gefahr, dass der Leasingnehmer die monatlichen Raten nicht mehr aufbringen kann. Eine ordnungsgemäße Fortführung des Mietverhältnisses zwischen Leasinggeber und Leasingnehmer bis zum vertraglich vereinbarten Ende des Vertrages kann bei einem zeitlich befristeten Arbeitsverhältnis nicht immer garantiert werden. Ein Grund für viele Banken, einen Leasingantrag abzulehnen.
Leasingrate zu hohe Belastung
In manchen Fällen besteht der Grund für die Ablehnung in einer zu hohen finanziellen Belastung durch die Leasingrate. Sieht die Bank die Gefahr, dass Sie die monatliche Rate aufgrund Ihres Einkommens nicht dauerhaft aufbringen können, wird sie Ihren Antrag ablehnen. Um die regelmäßig zu leistenden finanziellen Aufwendungen zu verringern, besteht beim Leasing die Option, eine Anzahlung zu leisten. Eine Sonderzahlung zum Einstieg in Ihren Leasingvertrag mindert die monatliche Belastung.
Beispiel: Sie möchten ein PKW für 36 Monate leasen. Sie können das Fahrzeug ohne Anzahlung, mit einer Anzahlung von 2.500 € oder 5.000 € beziehen. Die nachfolgende Tabelle zeigt auf, wie sich eine Sonderzahlung auf die monatliche Rate auswirkt.
Anzahlung / Sonderzahlung | 0 € | 2.500 € | 5.000 € |
Laufzeit | 36 Monate | 36 Monate | 36 Monate |
Monatliche Rate | 300 € | 230,55 € | 161,11 € |
Gesamtbelastung | 10.800 € | 10.800 € | 10.800 € |
Sind also freie Mittel, etwa aus dem Verkauf Ihres alten Autos vorhanden, so können diese als Vorauszahlung dienen. Dadurch wird die Höhe der Rate deutlich vermindert. Sie kann so ein Niveau erreichen, bei dem auch die Bank keine Bedenken mehr hat, dass Sie auf Dauer in der Lage sind, Ihren vertraglichen Pflichten nachzukommen. Steht die Leasingrate in einem vertretbaren Verhältnis zu Ihrem Einkommen und Ihren sonstigen Ausgaben, wird die Annahme Ihres Leasingantrags deutlich wahrscheinlicher.
Alternativen prüfen und neue Wege suchen
Liegt Ihr Traumauto trotz unserer günstigen Leasingangebote außerhalb Ihrer finanziellen Möglichkeiten, gibt es verschiedene Optionen, um doch noch zu einem Fahrzeug zu kommen. Hat die Bank die Annahme Ihres Leasingantrags für ein bestimmtes Modell abgelehnt, sollten Sie sich die Alternativen auf dem Markt etwas genauer ansehen. Eine gewisse Flexibilität bei Marke und Modell vorausgesetzt, lassen sich interessante Angebote finden. Viele Hersteller starten regelmäßig Werbeaktionen, bei denen sie besonders attraktive Leasingofferten auf den Markt bringen. Wenn es nicht unbedingt eine bestimmte Marke sein muss, ist die Auswahl an interessanten Fahrzeugen gleich viel größer. Gut ausgestattete Sondermodelle sind dann ebenso zu ausgesprochen günstigen Konditionen zu bekommen wie Neuwagen mit Tageszulassung.
Darüber hinaus kann auch das Leasing von jungen Gebrauchten oder die Übernahme eines Leasingvertrages eine gute Alternative darstellen. Insbesondere dann, wenn die Bank den Leasingvertrag für das teure Traumauto als Neuwagen abgelehnt hat.
Tipp: Sie sind auf der Suche nach weiteren Informationen rund um das Thema Auto-Leasing? Dann empfehlen wir Ihnen unsere Themenwelt Was ist Leasing?.
Viele Marktteilnehmer sorgen für großes Angebot
Auf dem Markt für Leasingfahrzeuge ist eine Vielzahl von Anbietern vertreten. Ebenso vielfältig sind auch die Richtlinien zur Annahme von Anträgen. Innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen haben die Unternehmen einen gewissen Ermessensspielraum, der unterschiedlich genutzt werden kann. Sollte also eine Bank oder eine Leasinggesellschaft Ihren Antrag abgelehnt haben, bleibt Ihnen immer noch der Weg zu einem der zahlreichen Mitbewerber. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Antrag, der bei der ersten Bank abschlägig beschieden wurde, bei einem anderen Institut angenommen wird.
Bevor Sie jedoch wahllos Anträge stellen, sollten Sie sich eingehend über die genauen Voraussetzungen der einzelnen Anbieter informieren. Dies erspart Ihnen nicht nur eine Menge Arbeit und Enttäuschungen, sondern auch weitere Einträge bei der Schufa. Auch die Anfragen werden nämlich von vielen Instituten an die Auskunftei gemeldet. Werden dort innerhalb kurzer Zeit mehrere Anfragen registriert, kann sich dies negativ auf Ihren Schufa-Score auswirken und Ihre Chancen auf die Genehmigung eines Leasingantrags vermindern.
Achtung: Vorsicht ist außerdem bei Offerten angebracht, die ein Leasingfahrzeug ohne Schufa versprechen. Hier sollten die Verträge ganz besonders intensiv geprüft werden, da sich dahinter nicht immer seriöse Anbieter verbergen.
Die Ablehnung eines Leasingantrags muss also nicht das Ende des Traums vom neuen Auto sein. Alternativen sind durchaus vorhanden. Viele davon finden Sie auf unseren Seiten.