Es ist verboten, es ist lebensgefährlich – es passiert tagtäglich: Während der Autofahrt mit dem Handy am Ohr oder mal eben auf eine WhatsApp-Nachricht antworten. Durch die Nutzung eines Handys am Steuer gefährdet man sich selbst und auch alle anderen Verkehrsteilnehmer. Daraus resultierend wurde § 23 in der Straßenverkehrsordnung eingeführt. Dieser besagt, dass die Handynutzung am Steuer verboten ist. Immer mehr Autofahrer verstoßen dennoch gegen das Handy-Verbot und riskieren dadurch nicht nur eine erhöhte Unfallgefahr, sondern auch Geldbuße sowie mögliche Punkte in Flensburg. Bei häufigerem Verkehrsvergehen greift sogar ein Fahrverbot. Was ist erlaubt? Was ist verboten? Welche Strafen kommen zu trage? Wie kann man legal am Steuer telefonieren? Wir verschaffen Ihnen einen optimalen Überblick.
Das erwartet Sie hier
- Warum ist das Handy am Steuer verboten?
- Handy am Steuer: Was im Auto erlaubt ist und was nicht
- In der Probezeit mit dem Handy am Steuer erwischt – das sind die Strafen
- Greift die Kfz-Versicherung im Schadenfall?
- Bußgeldkatalog Handy am Steuer – Kosten in 2021
- Wann verjähren die Punkte in Flensburg?
- Bußgelder in Europa im Vergleich
- Damit riskieren Sie keine Strafe – legale Lösungen zum Telefonieren
- Augen auf im Straßenverkehr – ohne Handy am Steuer
Warum ist das Handy am Steuer verboten?
Wer sein Handy im Straßenverkehr nutzt, stellt für sich selbst und andere Teilnehmer im Straßenverkehr ein erhebliches Unfallrisiko dar. Durch die Ablenkung kann es in Sekundenschnelle zu einem Crash kommen. Daher hat der Gesetzgeber allen Autofahrern die Bedienung eines Mobiltelefons während der Fahrt untersagt. 2017 trat die Gesetzesänderung der StVO in Kraft, wodurch das Verbot deutlich ausgeweitet und der neue Bußgeldkatalog nach oben hin angepasst wurde. Nicht nur das Telefonieren mit dem Handy am Ohr ist nicht erlaubt. Auch Textnachrichten schreiben oder lesen, Anrufe ablehnen oder mal eben auf dem Display nach der Uhrzeit schauen, ist rechtswidrig. Diese Regelung gilt ebenso für sämtliche elektronische Kommunikationsgeräte, wie zum Beispiel Tablets, Navigationsgeräte, aber auch im Auto eingebaute Touchscreens.
Übrigens: Das Handy-Verbot gilt auch für Fahrradfahrer und ist ebenfalls strafbar.
Handy am Steuer: Was im Auto erlaubt ist und was nicht
Während der Autofahrt ist es in der Regel nicht zulässig das Handy zu nutzen. Wir verraten Ihnen, wann Sie mit einer Strafe rechnen müssen und in welchen Fällen Sie zum Smartphone greifen dürfen.
Handy in der Hand: Was ist erlaubt während der Fahrt?
Die aktuelle Rechtslage erlaubt die Nutzung, wenn hierfür das Handy weder aufgenommen noch gehalten wird. Sobald das Fahrzeug steht und bei Kraftfahrzeugen der Motor abgeschaltet ist, kann das Mobiltelefon uneingeschränkt genutzt werden. Die bei vielen modernen Autos verbaute Start-Stopp-Funktion genügt dabei jedoch nicht. Lediglich die Sprachsteuerung sowie Vorlesefunktion des Handys darf bei laufendem Motor verwendet werden. Grundsätzlich empfehlen wir, das Handy an einem Ort zu platzieren, an dem es Sie nicht stört und Sie keinen Blick auf den Handy-Bildschirm haben. Dadurch kommen Sie nicht in Versuchung und umgehen ein erhöhtes Unfallrisiko.
Grundsätzlich gilt: Hände weg vom Handy am Steuer!
Handy in der Hand: Was ist verboten während der Fahrt?
- Telefonieren mit dem Handy inkl. Vor- und Nachbereitungsphase eines Telefonats
- Versenden von Textnachrichten – zum Beispiel via SMS oder Whatsapp
- Wegdrücken eines eingehenden Anrufs
- Ablesen von Anzeigen auf dem Display – zum Beispiel die Uhrzeit oder App-Push-Benachrichtigungen
- Nutzung als Navigationsgerät (außer es befindet sich in einer Handyhalterung)
- Filmen
- Fotografieren
Handy am Steuer bei Stillstand
Sie dürfen von Ihrem Handy bei Stillstand – zum Beispiel in einem Stau – nur Gebrauch machen, wenn der Motor des Fahrzeugs komplett abgeschaltet ist. Bei einem Start-Stopp-Verkehr ist dies nicht zulässig. Die Strafe für das Verkehrsvergehen wird mit 100 Euro Bußgeld sowie einem Punkt in Flensburg geahndet.
Handy am Steuer an roter Ampel
Auch an einer roten Ampel ist das Telefonieren, SMS schreiben & Co. tabu. Es sei denn, der Motor ist aus oder Sie nutzen eine Freisprechanlage. Fahrer, die hierbei unzulässig handeln, erhalten ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro sowie einen Punkt in Flensburg.
Handy am Steuer auf einem Blitzerfoto
Wer von einem Blitzer mit dem Handy in der Hand aufgrund einer Geschwindigkeitsüberschreitung fotografiert wird, dem wird meist die höhere der beiden Strafen verhängt.
Beispiel: Sie überschreiten innerorts die Geschwindigkeit um 20 km/h, während Sie das Handy am Steuer nutzen – und werden geblitzt. In diesem Fall würden Sie nicht die 35 Euro Verwarngeld für die Geschwindigkeitsübertretung zahlen, sondern müssten ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro für das Handy-am-Steuer-Vergehen leisten inklusive einem Punkt in Flensburg.
Grundsätzlich gilt: Wenn das Fahrzeug steht und der Motor ausgeschaltet ist, darf das Handy genutzt werden – sonst nicht!
In der Probezeit mit dem Handy am Steuer erwischt – das sind die Strafen
Fahranfänger, die während ihrer Probezeit mit dem Mobiltelefon am Steuer beobachtet wurden, müssen mit weit mehr als nur einem Bußgeld rechnen. Denn neben der Strafzahlung von 100 Euro sowie einem Punkt in Flensburg kommt für das Vergehen noch eine Verlängerung der Probezeit sowie ein verpflichtendes und kostenpflichtiges Aufbauseminar hinzu.
Greift die Kfz-Versicherung im Schadenfall?
Kommt es mit Handy am Steuer zu einem Autounfall, wird dies als grobe Fahrlässigkeit bewertet. Die Versicherung kann daher den Verursacher an den Schadenskosten beteiligen und somit in Regress gehen. Manche Versicherungsgesellschaften verzichten auf den Einwand grober Fahrlässigkeit und übernehmen die Kosten des Schadens vollständig. Achten Sie also darauf, dass Ihr Kfz-Tarif – sowohl Kasko- als auch Haftpflichtversicherung – grobe Fahrlässigkeit abdeckt.
Bußgeldkatalog Handy am Steuer – Kosten in 2021
Werden Sie mit Handy am Steuer erwirscht, erwarten Sie ein Bußgeld und Punkte in Flensburg. Prinzipiell wird dieser Verstoß mit 100 Euro und einem Punkt in Flensburg sanktioniert. Sollte hierbei zusätzlich eine Gefährdung oder Sachbeschädigung stattfinden, erhöhen sich das Bußgeld und die Punkte. Als eine Gefährdung bezeichnet man zum Beispiel das Fahren in Schlangenlinien. Wird ein anderes Fahrzeug durch die fahrlässige Handlung mit dem Handy am Steuer beschädigt, handelt es sich um Sachbeschädigung. Kommt es wiederholt zu Verkehrsverstößen, kann sogar ein Fahrverbot drohen.
Wann verjähren die Punkte in Flensburg?
Das Punktesystem in Flensburg bewertet die begangenen Verkehrsverstöße. Ordnungswidrigkeiten mit einem Punkt verjähren nach zweieinhalb Jahren. Verstöße oder Straftaten, die mit zwei Punkten geahndet werden, verfallen nach fünf Jahren. Zuwiderhandlungen mit drei Punkten nach zehn Jahren.
Bußgelder in Europa im Vergleich
Nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Teilen Europas gilt ein striktes Handyverbot am Steuer. Gerade im Süden kann im Vergleich zu Deutschland mit viel höheren Strafen gerechnet werden. Wohingegen in Österreich und Bulgarien die Höhe des Bußgeldes bei dem Handy-am-Steuer-Vergehen bei 25 Euro bis 50 Euro aufwärts beginnt.
Land | Bußgeld |
Niederlande | 230 Euro |
Österreich | mind. 50 Euro |
Schweiz | 90 Euro |
Spanien | mind. 200 Euro |
Italien | mind. 160 Euro |
Kroatien | mind. 65 Euro |
Portugal | mind. 120 Euro |
Griechenland | 100 Euro |
Damit riskieren Sie keine Strafe – legale Lösungen zum Telefonieren
Zahlreiche Autofahrer sind beruflich viel unterwegs und müssen während der Autofahrt telefonieren. Auch privat kommen Telefonate im Auto häufig vor. Wir haben drei Alternativen für Sie, bei denen Sie keine Bußgelder oder Punkte kassieren. Dennoch gilt es zu beachten, dass Fahrer stets an die eigene und die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer denken sollten. Beim Telefonieren ist man schnell mal abgelenkt, wodurch das Unfallrisiko enorm steigt.
- Einseitiges Headset für ein Ohr
- Freisprechanlage
- Fest eingebaute Telefonanlage
Augen auf im Straßenverkehr – ohne Handy am Steuer
Ablenkung mit einem Handy am Steuer gehört heutzutage zu den weitverbreitetsten Unfallursachen. Trotzdem wird das Handy-Verbot immer noch von vielen missachtet, obwohl die Strafen hierfür drastisch angestiegen sind. Gehen Sie daher auf Nummer sicher und nehmen Sie Ihr Handy während der Autofahrt bei laufendem Motor nicht in die Hand. Dadurch schützen Sie sich selbst und andere Teilnehmer im Straßenverkehr. Nutzen Sie lieber Freisprechanlagen, die mittlerweile in jedem modernen Fahrzeug zur Basisausstattung gehören. Zahlreiche Leasingangebote mit Bluetooth-Ausstattung von Händlern aus ganz Deutschland finden Sie auch auf LeasingMarkt.de. So kommen Sie ganz sicher ans Ziel!