Es ist das Grauen jeden Autofahrers. Egal ob morgens auf dem Weg zur Arbeit oder während der Fahrt in den langersehnten Urlaub: Stau nervt. Im Jahr 2019 standen die Deutschen insgesamt 521.000 Stunden im Stau. Wir finden, das muss nicht sein. Darum haben wir hier die besten Tipps und Tricks, wie Sie Stau vermeiden oder gar verhindern können. Denn wussten Sie schon? Zwei Drittel aller Staus sind auf das Fehlverhalten einzelner Autofahrer zurückzuführen. Weitere Fakten rund um Stau sowie das richtige Fahrverhalten erfahren Sie in diesem Artikel.
Das erwartet Sie hier
Allgemeines zum Stau
Jeder Autofahrer kennt ihn: Den Stau. Doch wie wird Stau eigentlich definiert? Und wieso stehen wir so häufig drin, obwohl weit und breit weder eine Baustelle noch ein Unfall zu sehen sind?
Der Begriff „Stau“
Vielleicht haben Sie es schon mal gehört: Der Begriff „Stau“ sei eine Abkürzung für „stehende Autos“. Doch das ist falsch. Tatsächlich ist der Begriff älter als die Erfindung des Autos und stammt von dem Wort „stauen“ – dieses wiederum hat seinen Ursprung in „stehen“ / „stellen“.
Ab wann gilt ein Stau als Stau?
Um einen Stau handelt es sich, sobald mehrere Fahrzeuge auf einer Strecke von 1 Kilometer mindestens 5 Minuten lang mit durchschnittlich unter 20 km/h fahren. Bei einer Geschwindigkeit von 20 bis 40 km/h spricht man hingegen von stockendem Verkehr.
Übrigens: Die Gesamtlänge aller Staus in Deutschland lag im Jahr 2019 bei rund 1,5 Millionen Kilometern und reichte damit 35,5-mal um die Erde. Der längste Stau der Geschichte war übrigens im Jahre 1980 auf einer Strecke zwischen Paris und Lyon mit unglaublichen 176 Kilometern.
Wie entsteht Stau?
Die durchschnittliche Straßenkapazität der Autobahn beträgt bei einer gleichbleibenden Geschwindigkeit von 80 bis 100 km/h etwa 1500 bis 2500 Fahrzeuge pro Spur pro Stunde. Verschiedene Faktoren verringern diese Kapazität:
- Ungünstige Witterung (z.B. Regen, Schnee, Nebel)
- Spursperrung (z.B. durch Unfall, Baustelle)
- Fahrbahnverengungen (z.B. vor Tunneln)
- Ineffektives Verhalten der Verkehrsteilnehmer (z.B. häufiger Spurenwechsel, abruptes Abbremsen, falsches Reißverschlussverfahren)
Insbesondere der letzte Punkt spielt eine wichtige Rolle. Etwa zwei Drittel aller Staus entstehen ohne besonderen Grund. Bremst beispielsweise ein Autofahrer ab, um ein anderes Auto einfädeln zu lassen, muss auch dessen Hintermann abbremsen und so weiter. Jeder darauffolgende Fahrer muss ein bisschen stärker abbremsen – bis das erste Fahrzeug zum Stehen kommt. Diese Kettenreaktion lässt sich durch eine gleichmäßige und vorausschauende Fahrweise verhindern.
Ciao Stau – So vermeiden Sie Stau
Stressfrei und ohne Stau ans Ziel kommen? Wie das möglich ist, zeigen wir Ihnen mit den folgenden Tipps.
Übrigens: Mit einer Tankrabatt-Kreditkarte können Sie unterwegs so einiges an Spritkosten sparen!
Richtiges Fahrverhalten zur Stauvermeidung
Am besten wäre natürlich, wenn es gar nicht erst zu einem Stau käme. Da dieser oft aus dem Fehlverhalten der Autofahrer resultiert, haben wir hier ein paar Tipps für Sie, wie Sie zu einem gleichmäßigen Verkehrsfluss beitragen können:
- Nutzen Sie die Beschleunigungsspur auf der Autobahn voll aus, um den fließenden Verkehr nicht auszubremsen.
- Grundsätzlich rechts fahren: Linke Spur nur zum Überholen nutzen!
- Reißverschlussverfahren richtig anwenden: Erst kurz vor der Verengung einfädeln und genügend Abstand halten.
- Gleichmäßig und vorausschauend fahren: Abruptes Bremsen und Beschleunigen sowie plötzlicher Spurwechsel unterbrechen den Verkehrsfluss.
Stauzeiten kennen und vermeiden
Statistiken zeigen: Mittwoch ist Stautag. Am Wochenende hingegen ist am wenigsten auf den deutschen Autobahnen los. Generell gilt: Nutzen Sie die Randzeiten. Fahren Sie also entweder frühmorgens oder spät am Abend los, um den Berufsverkehr zu meiden. Dasselbe gilt für die Ferienzeit: Vermeiden Sie die ersten und letzten Tage der Schulferien, um mit dem Auto in den Urlaub zu fahren oder aus diesem zurückzukehren.
Tipp: Weitere hilfreiche Infos rund um lange Autoreisen finden Sie in unserem umfangreichen Artikel über die Autofahrt in den Urlaub.
Die staureichsten Monate sind übrigens Juli, August und Oktober. Generell bieten sich Nachtfahrten an, um dem erhöhten Verkehrsaufkommen zu entgehen. Treten Sie solche Nachtfahrten jedoch nur an, wenn Sie ausgeschlafen sind und keine Augenprobleme bei Dunkelheit bekommen.
Aktuelle Staumeldungen
Heutzutage gibt es vielfältige Möglichkeiten, sich über die aktuelle Staulage auf den Autobahnen zu informieren. Besonders geläufig sind folgende Informationsquellen:
- Stau-Apps
- Staumeldungen im Radio
Aber wie funktionieren solche aktuellen Staumeldungen eigentlich?
Stau-Apps
Navigations-App wie Waze, HereWeGo oder Google Maps zeigen für jede Route die stets aktuelle Verkehrslage an. Während der Fahrt schlagen sie Alternativrouten vor, welche bestenfalls Zeit sparen sollen. Doch woher kommen diese Daten?
Tipp: Ausführliche Informationen zur Navigation per Smartphone sowie weitere nützliche Apps für Autofahrer finden Sie in unserem Artikel über Auto-Apps.
Während Community-Apps wie Waze auf den Meldungen der Nutzer basieren, greift Google Maps auf „Big Data“ zu. Da Google Maps auf den meisten Smartphones bereits vorinstalliert ist, kann über die aktivierte GPS Funktion eine enorme Menge an Live-Daten gesammelt werden. So kann in Echtzeit festgehalten werden, wie viele Verkehrsteilnehmer mit welcher Geschwindigkeit unterwegs sind – selbst von Autofahrern, die Google Maps nicht aktiv nutzen. Darüber hinaus hat Google Maps seit dem Kauf von Waze auch Zugriff auf dessen Nutzermeldungen.
Staumeldungen im Radio
Aktuelle Stauinfos gibt es in regelmäßigen Abständen im Radio. Auch akute Verkehrswarnungen wie Geisterfahrer oder Wild auf der Fahrbahn unterbrechen im Notfall das laufende Radioprogramm.
Die Staumeldungen im Radio sind ein Gemeinschaftsprojekt: Die Polizei, der ADAC und kooperierende Radiosender halten sich stets über den aktuellen Verkehr auf dem Laufenden. Eine wichtige Rolle spielen hier auch fest montierte Sensoren an der Autobahn, die den Verkehrsfluss messen.
Stau umfahren oder Augen zu und durch?
Sowohl Navigations-Apps als auch Radiosender schlagen im Falle eines Staus meist eine Alternativroute vor. Doch lohnt sich die Umfahrung des Staus eigentlich? Sind die teils langen Umwege wirklich schneller als der stockende Verkehr? Mehrere Experimente zeigen: Nein, den Stau zu umfahren lohnt sich in den meisten Fällen nicht. Die Ausweichstrecken sind ebenfalls schnell überlastet und bieten dabei deutlich weniger Kapazität als die mehrspurige Autobahn. Außerdem lösen sich die Staus oft schneller auf als erwartet. Solange es sich nicht um eine Vollsperrung handelt, bleiben Sie also besser auf der Autobahn. Dann heißt es: Augen zu und durch – natürlich nur im übertragenen Sinne. Wie immer gilt: Augen auf im Straßenverkehr!
Tipp: Sie sind mit Kindern unterwegs? Was Sie gegen Quengelei und Langeweile im Stau tun können, erfahren Sie in unserem umfassenden Artikel zum Autofahren mit Kind.
Das richtige Verhalten bei einem Stau
Trotz bester Planung sind Sie in einen Stau geraten und haben sich dazu entschieden, ihn auszusitzen? Wir verraten Ihnen, wie Sie sich richtig im Stau verhalten.
Vorsichtig ans Stauende heranfahren
Zunächst einmal gilt weiterhin: Nicht abrupt bremsen! Fahren Sie mit gedrosselter Geschwindigkeit ans Stauende und halten Sie unbedingt den Sicherheitsabstand ein. Gerade am Ende eines Staus drohen Auffahrunfälle, bei denen Sie ins Auto des Vordermanns geschoben werden könnten. Darum sollten Sie auch Ihren Hintermann frühzeitig auf den Stau aufmerksam machen, indem Sie die Warnblinklichtanlage einschalten.
Bilden Sie unbedingt eine Rettungsgasse
Sobald der Verkehr ins Stocken gerät, haben Sie eine Rettungsgasse zu bilden. Wenn das Martinshorn der Rettungskräfte bereits zu hören ist, sind Sie zu spät dran! Bei Missachtung drohen 200 Euro Bußgeld sowie 2 Punkte in Flensburg und seit der neuen StVO 2020 sogar ein Monat Fahrverbot. Die Rettungsgasse entsteht zwischen der linken und den restlichen Spuren. Fahrzeuge auf der linken Spur halten sich also links, alle anderen rechts. Die Standspur müssen Sie dennoch freilassen, es sei denn, Sie werden explizit von der Polizei dorthin gewiesen.
Tipp: Damit Sie nach dem Stau Ihre Weiterfahrt entspannt angehen können, empfehlen wir eine ausgiebige Pause. Wir haben für Sie die Top-10 der beliebtesten Autohöfe in Deutschland für einen erholsamen Aufenthalt im Vergleich!
Was ist im Stau erlaubt?
Apropos Standspur: Eine Autobahnausfahrt mit Abkürzung über den Standstreifen zu nehmen, ist verboten. Das Befahren der Standspur wird mit 75 Euro Bußgeld geahndet. Rechts überholen ist hingegen unter gewissen Voraussetzungen erlaubt: Wenn die Fahrzeuge auf der linken Spur stehen oder mit maximal 60 km/h fahren, dürfen Sie mit einer Differenz von höchstens 20 km/h rechts überholen.
Übrigens: Häufiger Spurenwechsel verschärft die Stausituation. Fahren Sie also konstant auf einer Spur – dass die Autos auf den anderen Spuren schneller vorankommen als Sie, ist ein Trugschluss.
Ansonsten gilt auch während eines Staus striktes Handyverbot. Die Nutzung des Smartphones ist lediglich bei ausgeschaltetem Motor gestattet. Aussteigen sollten Sie aber auf keinen Fall. Damit gefährden Sie nicht nur sich selbst, sondern auch herannahende Rettungskräfte oder Motorradfahrer, die sich unerlaubt zwischen den Autos hindurchschlängeln.
Tipp: Nutzen Sie Stehzeiten im Stau dazu, Ihre Nacken- und Schultermuskulatur mit Lockerungsübungen zu entspannen. Tipps, um Verspannungen beim Autofahren zu vermeiden, lesen Sie in unserem Artikel Richtig sitzen im Auto.
Verhalten bei Stau im Tunnel
Ein Stau im Tunnel lässt sich nicht so gut einsehen wie auf offener Straße. Halten Sie darum beim Einfahren unbedingt das verringerte Tempolimit ein. Ansonsten verhalten Sie sich wie sonst auch: Fahren Sie vorsichtig an das Stauende heran und warnen Sie die hinteren Autos mit Warnblinklicht.
Tipp: Sie sind einen Stau geraten und Ihre Tanknadel zeigt gefährlich in Richtung Null? Dann helfen Ihnen diese Tank-Apps dabei, die nächstgelegene Tankstelle zu finden.
Kommt es zu einem Stillstand, schalten Sie den Motor ab. Bei Rauch und Feuer beachten Sie die Fluchtausgänge. Den Notruf setzen Sie bevorzugt über die Notrufstation im Tunnel ab, anstatt über Ihr Smartphone. So wissen die Rettungskräfte sofort, wo Sie sich befinden.
Stau-Assistent: Immer auf dem neusten Stand der Technik dank Leasing
Sind Sie in einem Stau gelandet, kann das ständige Stop-and-Go zu einer nervenaufreibenden Geduldsprobe werden. Gas, Bremse, Gas, Bremse… zum Glück hat sich die Autoindustrie etwas Schlaues einfallen lassen: Den Stauassistenten. Kombiniert werden der Abstandshalter sowie der Fahrspurhalter – ein Auto mit Automatik ist dabei Voraussetzung. Sie können sich also entspannt zurücklehnen, während das Auto die Arbeit leistet. In der Praxis müssen Sie allerdings mindestens eine Hand am Lenkrad behalten, ansonsten schaltet sich der Assistent nach einer Warnung ab. Kommt das Fahrzeug zum Stillstand, schaltet sich das System ebenfalls nach einiger Zeit ab – wann genau, das variiert je nach Modell.
Tipp: Weitere interessante Fahrerassistenzsysteme finden Sie in unserer großen Übersicht!
Die Technik entwickelt sich immer weiter. Damit Sie stets auf dem neuesten Stand sind, empfiehlt sich das Auto-Leasing. So können Sie alle zwei bis drei Jahre das Modell wechseln, anstatt mit veralteter Technik auf der Strecke zu bleiben. Auf LeasingMarkt.de finden Sie modell- und herstellerübergreifend Fahrzeuge, die Sie Ihren Wünschen entsprechend ausstatten können. Ein Automatikgetriebe plus Stauassistent sollten da nicht fehlen.
Wie genau Leasing funktioniert, erklärt Ihnen unsere Schritt-für-Schritt Anleitung. Für tiefergehende Informationen lohnt sich auch ein Blick in unseren Leasing-Ratgeber.
Stau-Fazit: In der Ruhe liegt die Kraft
Abschließend haben wir alle Tipps für Sie zusammengefasst. Mit dieser Merkliste können Sie der nächsten Autofahrt entspannt entgegenblicken:
Sollte auf Ihrer nächsten Reise dann doch der nächste Stau lauern, bleiben Sie gelassen. Denn wie kann man seine Zeit noch schlechter verbringen als im Stau? Richtig: Mit schlechter Laune im Stau. Hören Sie am besten Ihren Lieblingspodcast oder schmettern Sie Ihre Auto-Playlist mit. Wir wünschen Ihnen eine gute Fahrt!