Ob Quietschen, Schleifen oder Klappern – ganz gleich, welchen Ton die Bremse von sich gibt: Jedes Geräusch hat eine Ursache und ist in der Regel nicht ganz ungefährlich. Kostspielige Reparaturen oder sogar Unfälle können durchaus die Folge sein. In diesem Artikel verraten wir Ihnen die häufigsten Ursachen für Bremsgeräusche und geben Ihnen hilfreiche Tipps, wie Sie diese beheben können.
Das erwartet Sie hier
Ursachen für Geräusche beim Bremsen
Geräusche beim Autofahren sind nicht unüblich. Nehmen Sie jedoch ungewöhnlich laute Bremsgeräusche bei der Fahrt wahr, sollten Sie diese keineswegs ignorieren. Denn Geräusche beim Bremsen können verschiedene Ursachen haben und die Verkehrssicherheit gefährden.
Bremsgeräusche durch Flugrost
Wird das Fahrzeug nicht regelmäßig bewegt, kann sich an den Bremsen Flugrost bilden, der nicht selten zu lästigen Bremsgeräuschen führt. In den meisten Fällen verschwinden diese nach einer Weile wieder. Halten die Geräusche jedoch an, ist eine fachgerechte Wartung der Bremsen zwingend notwendig. Neben der Standzeit können auch äußere Einflüsse wie Salz, Schnee und Dreck sowie feuchte Umgebungsluft Flugrost auf den Bremsscheiben begünstigen.
Übrigens: Flugrost gilt als erste Phase des Rostprozesses und kann sich im Verlauf zu einem starken Rostbefall entwickeln. Ist das der Fall, sollten Sie eine Fachwerkstatt aufsuchen, um Schäden an sicherheitsrelevanten Karosserieteilen zu vermeiden.
Bremsgeräusche durch technische Probleme
Ungewöhnliche Bremsgeräusche können auch auf einen technischen Defekt in der Bremsanlage hinweisen. Mindestens einmal im Jahr ist daher ein Bremsencheck bei der Inspektion zu empfehlen, um die Sicherheit zu gewährleisten und teure Reparaturen zu vermeiden.
Übrigens: Der Bremsencheck ist fester Bestandteil der HU (Hauptuntersuchung), die alle zwei Jahre gesetzlich vorgeschrieben ist.
Bremsgeräusche durch Feststellbremse
Auch die Handbremse kann ungewöhnliche Geräusche von sich geben. Diese Bremsgeräusche entstehen häufig dann, wenn die Beläge oder Seilzüge verschlissen und verschmutzt sind. Ein quietschendes Geräusch beim Lösen oder Anziehen der Feststellbremse deutet meist darauf hin, dass eine Wartung erforderlich ist.
Gut zu wissen: Wer sich nach einer längeren Standzeit hinter das Steuer setzen möchte, sollte das Fahrzeug vor Fahrtantritt gründlich prüfen. Denn durch das lange Stehen können korrodierte Bremsscheiben die Folge sein. Wie Sie Standschäden am Auto vermeiden können, erfahren Sie in unserem Artikel.
Bremsgeräusche – Arten und Lösungen
Bremsgeräusche im Auto lassen sich grundsätzlich in drei Typen einteilen, die auf unterschiedliche Probleme hindeuten: Quietschende und schleifende Bremsen sowie Klappergeräusche beim Bremsen.
Quietschende Bremsen
Quietschende Geräusche beim Bremsen deuten häufig auf verschlissene Bremsbeläge, eine ungleichmäßige Abnutzung oder verschmutzte Bremsscheiben hin.
Ursachen für quietschende Bremsen
- Verschlissene Bremsbeläge
- Schlechtsitzender Bremsbelag
- Abgenutzte Bremsscheiben (zu dünn)
- Verschmutzte Bremsscheiben
- Unzureichende Schmierung der Bremsbeläge
- Ablagerungen zwischen Bremsbelag und Rotor
Übrigens: Rotoren sind ein wesentlicher Bestandteil von Scheibenbremsen, die die nötige Reibung erzeugen, um das Fahrzeug zu verlangsamen oder zu stoppen.
Lösungen für quietschende Bremsen
Quietschgeräusche lassen sich häufig durch das Reinigen der Bremsbelagoberflächen oder den Austausch der Bremsbeläge beheben. Das Auftragen von Bremsfett auf die entsprechenden Komponenten kann ebenfalls dabei helfen, die Bremsgeräusche zu beseitigen. Hält das Geräuschproblem jedoch an, ist eine fachgerechte Inspektion durch eine Werkstatt sinnvoll, um größere Schäden zu vermeiden.
Schleifende Bremsen
Schleifgeräusche können auf bereits beschädigte Bremskomponenten hinweisen. Dieses Problem sollte nicht ignoriert werden, da es die Bremsleistung beeinträchtigen und somit die Verkehrssicherheit gefährden kann.
Ursachen für schleifende Bremsen
- Verschlissene Rotoren oder Bremssättel
- Abgenutzte Bremsbeläge
Lösungen für schleifende Bremsen
Eine umgehende Überprüfung in der Werkstatt ist in diesem Fall erforderlich. Schleifende Bremsgeräusche lassen sich in der Regel nur durch den Austausch der betroffenen Bauteile beheben. Manchmal reicht es aber auch aus, die Bremssättel durch einen Fachmann reinigen oder neu auszurichten zu lassen.
Klappergeräusche beim Bremsen
Klappergeräusche können auf lose oder verschlissene Bremskomponenten hinweisen. Diese Geräusche sollten in jedem Fall ernst genommen werden, da auch hier die Bremsleistung erheblich beeinträchtigt sein kann.
Ursachen für Klappergeräusche beim Bremsen
- Verzogene Bremsscheiben oder Rotoren
- Lockere Bauteile in der Bremsanlage
- Defekte Halteklammern
Lösungen für klappernde Bremsen
Klappergeräusche beim Bremsen lassen sich häufig durch das Festziehen oder den Austausch loser Bremskomponenten beheben. Eine gründliche Wartung der Bremsanlage in einer Fachwerkstatt sorgt dafür, dass alle Teile wieder richtig sitzen und die Bremsen zuverlässig arbeiten.
Mit Bremsgeräuschen Auto fahren – ist das gefährlich?
Gibt die Bremse ungewöhnliche Geräusche von sich, sollten Sie hellhörig werden. Bremsgeräusche sind nämlich ein Anzeichen dafür, dass es Probleme mit dem Bremssystem gibt. Bringen Sie daher das Fahrzeug am besten in eine Fachwerkstatt und lassen Sie sämtliche Bremskomponenten überprüfen. Handelt es sich um zischende oder äußerst laute Bremsgeräusche, sollten Sie das Fahrzeug sofort anhalten und einen Abschleppdienst kontaktieren, der das Auto zur nächstgelegenen Werkstatt bringt.
Bremsgeräusche vorbeugen oder beseitigen – nützliche Tipps
- Eine regelmäßiger Bremsencheck in der Werkstatt ist das A und O. Vor allem dann, wenn die Bremsgeräusche anhalten oder die Bremsleistung nachlässt.
- Die eigenen Fahrgewohnheiten können einen Einfluss auf die Leistung und Lebensdauer der Bremsen haben. Vermeiden Sie, wenn möglich, abrupte Bremsmanöver oder übermäßige Bremsvorgänge, um frühzeitigem Verschleiß vorzubeugen.
- Wurden die Bremsen oder Bremsbeläge in der Fachwerkstatt gegen neue ausgetauscht, muss das Auto bei den ersten Fahrten optimal eingefahren werden, da die Bremsen sonst überhitzen und verschleißen.
- Achten Sie unbedingt darauf, dass die Inspektion bzw. Wartung der Bremsen von der Fachwerkstatt vollständig im Scheckheft dokumentiert und abgestempelt wird.
Übrigens: Beim Bremsencheck durch einen Fachmann werden insbesondere die Bremsbeläge, Bremsscheiben und Bremssättel auf Verschmutzungen, Verschleiß sowie Beschädigungen untersucht und gegebenenfalls repariert oder ersetzt.
Eine regelmäßige Kontrolle der Bremsen ist das A und O
Wer Bremsgeräusche nachhaltig vermeiden möchte, sollte sein Auto regelmäßig zur Inspektion bringen. Treten dennoch ungewöhnliche Geräusche auf, sollten Sie unverzüglich eine Fachwerkstatt aufsuchen. Denn nur so können eine optimale Bremsleistung und eine sichere Fahrt mit dem Auto sichergestellt werden.
Vor allem Besitzer eines Leasingautos sollten ihren Wagen stets pflegen, sämtliche Inspektionstermine einhalten und Verschleißteile rechtzeitig austauschen. Denn am Ende des Leasingvertrags steht die Leasingrückgabe an, bei der das Auto auf Mängel & Co. geprüft wird. Weist das Fahrzeug beispielsweise Schäden, eine mangelhafte Wartung oder eine übermäßige Abnutzung an den Bremsen auf, ist die Leasingrückgabe sehr wahrscheinlich mit einer Nachzahlung verbunden. Doch keine Sorge: Wir verraten Ihnen, wie die Rückgabe Ihres Leasingfahrzeugs ein voller Erfolg wird!