Der Nacken zieht, der Rücken schmerzt, die Beine stechen: Eine lange Autofahrt belastet den Körper. Etwa 75 % der Autofahrer sitzen falsch in ihrem Fahrzeug. Das Hauptproblem ist meist ein nicht korrekt eingestellter Sitz. Bei einer längeren Fahrt führt dies zu Verkrampfungen in den Beinen, dem Nacken-Schulter-Gürtel, dem Stützmuskel und der Lendenwirbelsäule. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit der richtigen Sitzhaltung und Sitzeinstellung gegensteuern, um Schmerzen und Verkrampfungen beim Autofahren zu vermeiden. Mit der richtigen Sitzhaltung sind Sie übrigens auch bei einem Unfall besser geschützt!
Das erwartet Sie hier
Autositz richtig einstellen
Ein richtig eingestellter Autositz ist das A und O für eine entspannte Autofahrt. Lesen Sie hier, wie Sie die Sitzposition Schritt für Schritt anpassen.
1. Sitzhöhe: So hoch wie möglich
Zunächst passen Sie die Sitzhöhe an. Dabei gilt: Sitzen Sie so hoch wie möglich. Eine Handbreit sollte zwischen Ihrem Kopf und der Decke Platz haben. So haben Sie einen guten Rundumblick über den Verkehr und können die Bordinstrumente problemlos ablesen.
2. Sitzabstand: Beine leicht angewinkelt
Der Autositz sollte in einem solchen Abstand nach hinten verstellt werden, dass Ihre Kniegelenke auch beim Durchtreten der Pedale noch leicht angewinkelt sind.
3. Sitzlänge: Abstand zwischen Sitz und Kniekehlen
Zwischen der Sitzfläche und Ihren Kniekehlen sollten noch etwa zwei bis drei Fingerbreit Abstand bleiben. Die Vorderkante des Autositzes darf auch nicht zu steil nach oben stehen, damit Ihre Oberschenkel nicht abgeschnürt werden.
4. Lenkrad: Leicht angewinkelte Arme
Das Lenkrad steht möglichst steil, sodass die Armaturen noch gut sichtbar sind. Bei ausgestreckten und leicht angewinkelten Armen können Ihre Handgelenke auf dem Lenkrad liegen.
5. Kopfstütze: Auf einer Linie mit Kopfoberkante
Eine zu tief eingestellte Kopfstütze kann bei einem Heckaufprall zu schweren Kopf- und Halswirbelverletzungen führen. Vergewissern Sie sich daher, dass die Oberkante der Kopfstütze eine Linie mit Ihrer Kopfoberkante bildet und möglichst nah am Kopf sitzt.
Tipp: Bequem fahren lässt es sich übrigens auch mit einem Automatikauto. Erfahren Sie hier, welche Vorteile Automatikautos haben und wie die erste Fahrt mit Automatik gelingt.
Richtige Sitzhaltung im Auto
Ein perfekt eingestellter Autositz hilft Ihnen nicht weiter, wenn Sie gekrümmt vor dem Lenkrad hocken. Eine schlechte Sitzhaltung kann bei einem Unfall schwerwiegende Folgen haben. Beachten Sie also folgende Punkte für eine korrekte Sitzhaltung im Auto:
- Rutschen Sie mit dem Gesäß so dicht wie möglich an die Rückenlehne.
- Die Rückenlehne sollte dabei etwa im 100 Grad Winkel zur Sitzfläche stehen.
- Sitzen Sie aufrecht.
- Halten Sie ständigen Schulterkontakt zur Rückenlehne.
- 9/3-Uhr: Halten Sie das Lenkrad rechts und links (auf 9 und 3 Uhr) mit beiden Händen fest.
Mit dieser Sitzhaltung behalten Sie die Kontrolle über Ihr Fahrzeug und sind beim Auslösen des Airbags optimal geschützt.
Tipp: Wie sich sich bei einem Kontrollverlust über Ihr Auto richtig verhalten, lernen Sie in einem Fahrsicherheitstraining – hier finden Sie Infos zu Kosten, Ablauf und Anbietern.
Regelmäßige Pausen bei langer Autofahrt
Etwa alle zwei Stunden hilft Ihnen eine Pause dabei, Rückenschmerzen und Verkrampfungen vorzubeugen. Fahren Sie von der Autobahn herunter und steigen Sie aus dem Auto. Frische Luft und ein kleiner Spaziergang sorgen für neue Energie, während gymnastische Dehnübungen Ihre Muskeln auflockern.
Tipp: Auto packen, Route planen, Reiseübelkeit – worauf Sie sonst noch bei einer langen Autofahrt achten sollten, erfahren Sie in unserem großen Ratgeber Mit dem Auto in den Urlaub.
Ampelpausen oder Stau können Sie ebenfalls für kleine Dehnübungen nutzen: Drehen Sie Ihren Kopf zu beiden Seiten und lassen Sie die Schultern kreisen. Trinken Sie außerdem viel Wasser, denn Wasser beugt Kopfschmerzen vor, polstert die Bandscheiben und schont so den Rücken.
Lordosenstütze: Ergonomische Unterstützung für den Rücken beim Autofahren
Zusätzlich zum richtig eingestellten Sitz und der korrekten Sitzhaltung empfiehlt sich eine Lordosenstütze zur ergonomischen Unterstützung. „Lordose“ ist die natürlich nach vorn geschwungene Form der Wirbelsäule. Die Lordosenstütze wiederum ist ein Polster, welches sich dieser Wölbung anpasst und so den Rücken unterstützt. Viele Autos sind mittlerweile bereits in der Basisversion mit einer integrierten und verstellbaren Lordosestütze ausgestattet. Alternativ können Sie diese zusätzlich kaufen und an Ihrem Autositz befestigen.
Rückengerechte Autositze mit AGR-Gütesiegel
Auch die Autoindustrie hat das Rückenproblem erkannt und bemüht sich zunehmend um ergonomische Autositze mit AGR-Gütesiegel (AGR = Aktion gesunder Rücken). Wichtige Kriterien, die ein Autositz mit AGR-Gütesiegel erfüllen muss, sind:
- Verstellbare Höhe
- Verstellbare Neigung
- Verlängerbare Sitzfläche
- 4-Wege-Lordosenstütze
Vorreiter beim Thema rückengerechte Autositze sind die Konzerne PSA, Volkswagen und Daimler. Ergonomische Autositze bieten unter anderem die neueren Generationen folgender Modelle:
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