Viele Autofahrer waren bereits in dieser Situation: Sie steigen nichtsahnend in Ihr Auto ein, drehen den Schlüssel im Zündschloss, aber der Motor springt nicht an. Daran ist häufig eine leere Autobatterie Schuld. Die Lösung lautet: Auto überbrücken. Mit dem richtigen Überbrückungskabel und einem zweiten Auto lässt sich so gut wie jedes Fahrzeug ganz leicht fremdstarten. Wer dabei jedoch Fehler macht, kann die Elektronik des Pkw erheblich beschädigen. Um dies zu verhindern, verraten wir Ihnen in diesem Artikel, worauf Sie unbedingt achten müssen und in welcher Reihenfolge das Starthilfekabel angeschlossen wird.
Das erwartet Sie hier
- Was tun bei leerer Autobatterie?
- Wie lange hält eine Pkw-Batterie?
- Starthilfe geben: Diese Kabel benötigen Sie
- Pkw richtig überbrücken – so funktioniert’s
- Was gibt es beim Auto überbrücken zu beachten? Tipps und Gefahren
- Kfz überbrücken ohne zweites Auto – Starthilfe-Booster richtig anwenden
- Die Starthilfe für Elektro- und Hybridautos
- Geringeres Risiko für eine leere Autobatterie bei Neuwagen
Was tun bei leerer Autobatterie?
Wenn der Motor nicht mehr anspringt, hilft meist nur noch eine Starthilfe mit einem Überbrückungskabel. Nicht selten liegt die Ursache bei häufigen Kurzstreckenfahrten, längerem Stehen oder kalten Außentemperaturen, bei dem sich die Autobatterie entlädt. Dies tritt insbesondere dann auf, wenn während der Standzeit konstant Strom verbraucht wurde – wie zum Beispiel durch das Anlassen der Scheinwerfer oder das laufende Autoradio. Doch keine Panik! Sie müssen nicht gleich die Autobatterie entsorgen oder austauschen. Durch ein Spenderfahrzeug mit derselben Spannung und dem richtigen Starthilfekabel sind Sie mit Ihrem Pkw schnell wieder unterwegs.
Übrigens: In den kalten Herbst- und Wintermonaten tritt eine entladene Autobatterie vermehrt auf, da die niedrigen Temperaturen die Starterbatterie zusätzlich belasten. Wir verraten Ihnen, wie Ihr Wagen eine längere Auszeit ohne Standschäden übersteht.
Wie lange hält eine Pkw-Batterie?
Autobatterien halten in der Regel drei bis fünf Jahre. Sie können jedoch auch schneller entladen werden, wenn sie häufig extremen Temperaturen ausgesetzt sind. Auch ein ständiges Entladen und wieder Aufladen kann zu einer kürzeren Lebensdauer führen.
Starthilfe geben: Diese Kabel benötigen Sie
Ob online oder lokal im Handel – es gibt viele verschiedene Überbrückungskabel. Wichtig ist jedoch ein Starthilfekabel zu wählen, das der Norm DIN 72.553 oder ISO 6722 entspricht. Diese sind mittlerweile komplett isoliert und besitzen Sicherheitsmechanismen, die einen Kurzschluss vermeiden.
Pkw richtig überbrücken – so funktioniert’s
Grundsätzlich kann jedes Auto Starthilfe geben. Dabei ist es jedoch wichtig, dass Sie die richtige Reihenfolge beim Überbrücken einhalten. In unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Auto überbrücken erfahren Sie, wie Sie Starthilfe leisten und welches Kabel zuerst an die Autobatterie geklemmt werden muss.
- Situation absichern:
Bevor Sie mit der Überbrückung des Pannenautos starten, muss das liegengebliebene Fahrzeug abgesichert werden. Vor allem dann, wenn es an einer befahrenen Straße oder an einer unübersichtlichen Stelle steht. Sichern Sie hierzu den Bereich mit einem Warndreieck ab und ziehen Sie eine Warnweste an. Damit schützen Sie nicht nur sich selbst, sondern auch alle anderen Verkehrsteilnehmer.
- Fahrzeuge positionieren:
Richten Sie die beiden Autos so aus, dass sie Motorhaube an Motorhaube stehen und eine möglichst kurze Distanz zueinander haben. Ist die Pkw-Batterie an einer anderen Stelle im Auto verbaut, müssen Sie die Fahrzeuge selbstverständlich so positionieren, dass sie auch in diesem Fall nah zueinander stehen.
- Autos für die Starthilfe vorbereiten:
Öffnen Sie die Motorhauben beider Fahrzeuge und demontieren Sie die Polkappen und Batterieverkleidungen.
- Rotes Kabel:
Zunächst klemmen Sie das rote Überbrückungskabel an die Pluspole der beiden Fahrzeuge. Zuerst an die funktionierende Autobatterie und dann an den Pluspol der leeren.
- Schwarzes Kabel:
Befestigen Sie anschließend das schwarze Starthilfekabel am Minuspol des stromgebenden Fahrzeugs. Das andere Ende des Kabels klemmen Sie daraufhin an blankes Metall am Motorblock des liegengebliebenen Autos.
- Motor des Stromgebers starten:
Stellen Sie den Motor des Spenderfahrzeugs an und lassen Sie ihn laufen.
- Motor des Pannenautos starten:
Der Motor des defekten Fahrzeugs sollte nun problemlos anspringen. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie alle Kontakte der Überbrückungskabel erneut überprüfen. Springt das Auto gar nicht mehr an, muss die Batterie ausgetauscht werden. Hilft auch der Batterieaustausch nicht, könnte ein anderer Defekt, beispielsweise ein Motorschaden, vorliegen.
- Beide Fahrzeuge laufen lassen:
Lassen Sie beide Fahrzeuge für ein paar Minuten laufen, während sie weiterhin mit den Kabeln miteinander verbunden sind.
- Elektrische Verbraucher einschalten:
Schalten Sie nach gelungener Überbrückung größere Verbraucher im Pannenfahrzeug ein, um Spannungsspitzen zu vermeiden. Zusätzlich schützen Sie dadurch die Bordelektronik. Das könnte zum Beispiel die Innenraumbelüftung oder das Licht sein.
- Starthilfekabel entfernen:
Entfernen Sie nun zuerst das schwarze Überbrückungskabel, danach das rote. Montieren Sie als Nächstes die Polkappen und Batterieverkleidungen. Der Motor des Pannenfahrzeugs bleibt dabei die ganze Zeit an.
- Ladungsfahrt:
Um die Batterie des Pannenautos ausreichend zu laden, müssen Sie nun eine längere Fahrt machen. Hierbei gilt die allgemeine Faustregel, dass Sie das Fahrzeug nach einer Überbrückung für mindestens 30 bis 60 Minuten bewegen sollten.
Achtung! Plus- und Minuspol beim Auto überbrücken nicht verwechseln. Wer diese bei der Starthilfe falsch anbringt, riskiert kostspielige Schäden an der Fahrzeugelektronik. Sind Sie sich bei der Anbringung der Kabel nicht sicher, ziehen Sie lieber einen erfahrenen Mechaniker zu Rate.
Was gibt es beim Auto überbrücken zu beachten? Tipps und Gefahren
Bevor Sie sich an die Überbrückung des Autos machen, sollten Sie unbedingt die Hinweise zur Starthilfe in der Bedienungsanleitung durchlesen. Vor allem bei der Überbrückung von modernen Fahrzeugen mit Start-Stopp-System oder Hybrid-Antrieb sollten Sie besonders vorsichtig sein. Schon bei kleinen Nachlässigkeiten kann nämlich die Bordelektronik oder die Batterie beschädigt werden, was zu kostenintensiven Reparaturen führt. Überprüfen Sie außerdem, ob die Überbrückungskabel lang genug sind und die Isolierung noch vollständig intakt ist. Die Kabel dürfen nicht straff von einem zum anderen Auto gespannt werden, da sie sonst abrutschen und Schäden verursachen. Achten Sie zudem darauf, dass die Klemmen einen großflächigen Kontakt mit dem blanken Metall haben. Denn nur so kann der Strom vernünftig fließen.
Kfz überbrücken ohne zweites Auto – Starthilfe-Booster richtig anwenden
Wussten Sie schon, dass Sie für die Überbrückung kein zweites Auto benötigen? Allein eine geeignete Stromquelle mit einer Spannung von 12 Volt reicht aus, um die Batterie ohne die Hilfe eines anderen Fahrzeuges zu überbrücken. Hier kommt der sogenannte Starthilfe-Booster ins Spiel, der aufgrund der leistungsstarken Lithium-Ionen-Akkus kurzzeitig Strom abgeben kann, um einen Pkw fremdzustarten. Insbesondere bei Oldtimern ist solch eine Anschaffung empfehlenswert, da sie lediglich im Frühjahr und Sommer genutzt werden, wodurch die Autobatterie durch die lange Standzeit besonders beansprucht wird. Bei einem Starthilfe-Booster ist jedoch Vorsicht geboten, da sich nicht jeder Booster für jeden Motor eignet. Prüfen Sie also vor Anschaffung, welche Stromstärke zu Ihrem Fahrzeug passt und besorgen Sie sich erst dann eine passende Booster-Batterie. Da die Qualitätsunterschiede von Starthilfe-Boostern erheblich sind, sollten Sie keineswegs zum günstigsten Modell greifen. Achten Sie außerdem darauf, dass der Booster nicht im Fahrzeug selbst gelagert wird.
Tipp: Sie besitzen einen Oldtimer und interessieren sich für Events und Ausstellungen automobiler Legenden? Wir haben uns die beliebtesten Oldtimertreffen in Deutschland genauer angeschaut und verraten Ihnen, warum sich ein Besuch definitiv lohnt!
Die Starthilfe für Elektro- und Hybridautos
Auch Elektro- und Hybridfahrzeuge verfügen über eine klassische 12-Volt-Starterbatterie, um das Hochvoltsystem zu aktivieren, sodass sich auch diese entladen kann. Die Überbrückung funktioniert wie bei einem Verbrenner. Möchten Sie jedoch mit Ihrem E- oder Hybridauto Starthilfe für ein liegengebliebenes Fahrzeug geben, ist Vorsicht geboten. Vom Hersteller aus ist dies meist nicht erlaubt, da es im schlimmsten Fall zu Schäden an der Spenderbatterie oder den elektrischen Bordnetzen kommen kann. Ob Sie mit Ihrem Stromer eine Starthilfe geben dürfen oder nicht, können Sie ganz einfach der Bedienungsanleitung entnehmen.
Gut zu wissen: Der Pkw springt nicht mehr an und Sie möchten nun das Auto privat abschleppen? Wir verraten Ihnen, was Sie unbedingt beachten müssen und welches Zubehör zum Abschleppen benötigt wird, damit das Fahrzeug ordnungsgemäß und sicher zur nächsten Werkstatt transportiert werden kann.
Geringeres Risiko für eine leere Autobatterie bei Neuwagen
Nicht immer liegt der Fehler beim Fahrer, sollte sich die Autobatterie komplett entladen haben. Manchmal reicht es schon aus, wenn der Pkw über einen längeren Zeitraum nicht bewegt wurde. Zudem neigen ältere Gebrauchtwagen in der Regel häufiger zu einem Ausfall der Batterie. Wer sich jedoch für einen Neuwagen entscheidet, muss sich vorerst keine Sorgen um die Batterie machen, da sie noch nicht vorbelastet ist. Top-Angebote für Neufahrzeuge finden Sie übrigens auf LeasingMarkt.de. Dort erhalten Sie nicht nur attraktive Konditionen, sondern auch äußerst flexible Leasing-Vertragsbedingungen, die Sie ganz einfach an Ihre Vorstellungen und Wünsche anpassen können. Überzeugen Sie sich selbst und gönnen Sie sich einen Neuwagen zu günstigen monatlichen Raten!