Autos mit Automatikgetriebe werden zunehmend beliebter. 2018 war bereits jeder zweite Neuwagen ein Automatikfahrzeug. Die hoch effiziente Automatikschaltung agiert blitzschnell und ist zukünftig vermutlich die einzige Möglichkeit, die strengen CO2 Vorgaben zu erfüllen. Elektro- und Hybridautos setzen schon heute ausschließlich auf die Automatiktechnik. Lesen Sie hier, wie sich das Automatikgetriebe vom klassischen Schaltwagen unterscheidet, worauf Sie bei der Autofahrt mit Automatik achten sollten und welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Automatikgetriebe mit sich bringen.
Das erwartet Sie hier
- Unterschiede zwischen Schalt- und Automatikgetriebe
- Richtig Automatikauto fahren: So geht’s Schritt für Schritt
- Vor- und Nachteile des Automatikgetriebes
- Automatik-Führerschein
- Automatikgetriebe im Vergleich
- Halbautomatik: Kompromiss zwischen Schalt- und Automatikgetriebe
- So bequem wie Automatik fahren: Das richtige Leasingauto finden
Unterschiede zwischen Schalt- und Automatikgetriebe
Der Blick in den Fußraum zeigt bereits den deutlichen Unterschied zwischen Automatik- und Schaltgetriebe. Anstatt der gewohnten drei Pedale finden Sie beim Automatikwagen lediglich zwei Pedale vor, rechts für das Gas und links für die Bremse. Der nächste Blick führt zur Mittelkonsole. Hier befindet sich im Automatikauto statt eines Schalthebels ein Wählhebel für die verschiedenen Getriebestufen:
- P: Parken
- D: Drive (vorwärts)
- R: Rückwärts
- N: Neutral (Leerlauf)
Automatik oder Manuell? Machen Sie den Test: Welches Auto passt zu mir?
Manche Automatikautos verfügen darüber hinaus über weitere Optionen:
- S: Sportlich
- M: Manuell
Im manuellen Modus können Sie den Wählhebel nutzen, um die Gänge zu ändern. Einige Automatikautos sind außerdem mit Schaltwippen am Lenkrad ausgestattet. Über Plus und Minus wechseln Sie dann auf Wunsch selbst die Gänge.
Richtig Automatikauto fahren: So geht’s Schritt für Schritt
Wer zum ersten Mal in einem Automatikauto sitzt, ist schnell überfordert. Wohin mit dem linken Fuß? Und wie wird der Wählhebel in die richtige Getriebestufe gebracht? Zunächst einmal: Stellen Sie den linken Fuß auf die dafür vorgesehene Stütze und lassen Sie ihn dort! Ein versehentliches Kuppeln endet ansonsten in einer ungewollten Vollbremsung, welche schnell zu einem Auffahrunfall führen kann.
Um das Auto zu starten, sollte der Wählhebel auf „P“ und Ihr rechter Fuß auf der Bremse stehen. Der Hebel kann nur betätigt werden, wenn Sie auf der Bremse stehen. So wird ein versehentliches Schalten vom Vorwärts- in den Rückwärtsgang während der Fahrt vermieden. Drücken Sie nun die Taste am Hebel ein, um diesen bewegen zu können. Legen Sie den Gang „D“ oder „R“ ein – je nachdem, ob Sie vorwärts oder rückwärts losfahren möchten. Sobald Sie den Fuß von der Bremse nehmen, rollt das Auto los. Das können Sie sich in etwa so vorstellen, als würden Sie beim Schaltwagen die Kupplung kommen lassen, ohne dabei Gas zu geben. Mittlerweile bieten viele Automatikwagen allerdings die „Auto-Hold-Funktion“ – wenn Sie diese aktivieren, können Sie den Fuß von der Bremse nehmen, ohne, dass sich das Auto von der Stelle bewegt. Dies ist besonders bei langen Ampelphasen komfortabel.
Tipp: Längere Ampelphasen können Sie übrigens auch dazu nutzen, Ihre Nacken- und Schultermuskulatur zu lockern. Bei langen Autofahrten und der falschen Sitzhaltung kommt es schnell zu Verspannungen im Rücken. Lesen Sie hier, wie Sie richtig im Auto sitzen, um so Ihren Rücken zu schonen.
Um das Schalten müssen Sie sich nun keine Gedanken mehr machen, denn das erledigt Ihr Fahrzeug von selbst. Am Ende Ihrer Fahrt stellen Sie den Wählhebel zurück auf „P“. Nur in der Parkposition können Sie den Zündschlüssel vom Schloss ziehen. Merken Sie sich:
- Ausgangsposition des Wählhebels auf „P“
- Bremse mit rechtem Fuß drücken (linker Fuß verharrt auf Stütze)
- Hebel auf „D“ oder „R“ stellen
- Bremse loslassen und losrollen
- Gas geben
- Am Ende der Autofahrt Hebel auf „P“ stellen
Tipp: Wenn Sie sich mit einem Automatikauto unsicher fühlen, kommt vielleicht ein Fahrsicherheitstraining für Sie infrage. Dort üben Sie gemeinsam mit dem Trainer, wie Sie in verschiedenen Situationen die Kontrolle über Ihr Fahrzeug behalten.
Vor- und Nachteile des Automatikgetriebes
Automatikfahren ist bequem und spritsparend – doch wieso setzen noch immer so viele Autofahrer auf Schaltwagen? Wir haben die Vor- und Nachteile von Automatikautos für Sie zusammengefasst.
Vorteile Automatikgetriebe
Spätestens wer im Stau landet, ist froh über das Automatikgetriebe. Gerade im Stop & Go Verkehr ist es lästig, die Gänge ständig manuell umschalten zu müssen. Das sind die Vorteile vom Automatikgetriebe im Überblick:
- Komfortabel
- Spritsparend
- Schnelleres Schalten
- Kein Verschleiß durch falsches Kuppeln
- Moderne Automatikgetriebe schonen Motor durch automatische Regulierung der Drehzahl
- Einfaches Berganfahren
- Nutzung vielfältiger Fahrerassistenzsysteme
Tipp: Hier finden Sie einen Überblick über wichtige Fahrerassistenzsysteme.
Nachteile Automatikgetriebe
Der gängigste Nachteil eines Automatikgetriebes ist die weniger individuelle Fahrweise. Weitere Nachteile des Automatikautos sind:
- Häufig nur gegen Aufpreis erhältlich
- Teure Reparaturen bei Schäden
- Erschwertes Anfahren bei Eis und Schnee
- Keine Kontrolle über die Gänge
Automatik-Führerschein
Wussten Sie schon? Seit April 2021 gilt die praktische Fahrprüfung für die Führerscheinklasse B mit einem Automatikwagen auch für Autos mit Schaltgetriebe. Bisher war es so, dass Fahrschüler, die eine praktische Prüfung mit einem Pkw mit Automatikgetriebe absolviert haben, auch nur einen Automatik-Führerschein erhalten haben. Diese Beschränkung wurde jedoch aufgehoben. Automatik-Fahrschüler müssen lediglich zehn zusätzliche Fahrstunden (à 45 Minuten) mit einer anschließenden 15-minütigen Testfahrt in einem Schaltwagen absolvieren und sind anschließend auch für die Führung von Schaltwagen berechtigt. Dies ist auch noch im Nachgang möglich, wenn Sie noch heute über einen Automatik-Führerschein verfügen.
Hinweis: Alle wichtige Infos zum normalen Führerschein finden Sie in unserem Führerschein-Ratgeber.
Automatikgetriebe im Vergleich
Automatik ist nicht gleich Automatik. Wir stellen Ihnen das automatisierte Schaltgetriebe, die Wandlerautomatik, das Doppelkopplungsgetriebe sowie das stufenlose CVT-Getriebe vor.
Automatisiertes Schaltgetriebe
Beim automatisierten Schaltgetriebe handelt es sich vom Aufbau her um ein herkömmliches Schaltgetriebe, mit dem Unterschied, dass alles automatisiert abläuft. Dank der ähnlichen Bauweise ist es recht günstig in der Anschaffung. Dennoch ist das automatisierte Schaltgetriebe eher selten geworden. Langsame Schaltvorgänge und eine spürbare Zugkraftunterbrechung gestalten die Autofahrt weniger attraktiv als mit modernen Automatikgetrieben.
Wandlerautomatik / Drehmomentwandler
Die Wandlerautomatik, auch unter dem Begriff Drehmomentwandler bekannt, punktet durch einen sehr hohen Schaltkomfort ohne spürbare Zugkraftunterbrechung. Dazu ist die Nutzung der Wandlerautomatik nahezu verschleißfrei und lohnt sich insbesondere beim Ziehen eines Anhängers.
Tipp: Zwar ist der Spritverbrauch bei der Wandlerautomatik etwas höher – wie Sie dennoch Spritgeld sparen und günstig tanken, zeigen Ihnen diese 7 Tank-Apps.
Allerdings ist der Drehmomentwandler nicht für hochdrehende Motoren geeignet. Auch ist der Spritverbrauch höher als bei alternativen Automatikgetrieben. Aufgrund der recht großen Bauart ist die Wandlerautomatik außerdem erst ab der Mittelklasse vorzufinden.
Doppelkupplungsgetriebe (DKG)
Das Doppelkupplungsgetriebe, kurz DKG, wurde 2003 von VW als Direktschaltgetriebe (DSG) eingeführt und ist mittlerweile unter vielen weiteren Namen bekannt, wie z.B. S-tronic (Audi), Power Shift (Mercedes-Benz) oder DCT (KIA). Das DKG eignet sich besonders für Sportwagen, denn das Doppelkupplungsgetriebe verträgt höhere Drehzahlen als die Wandlerautomatik.
Dynamische und schnelle Schaltvorgänge ohne spürbare Zugkraftunterbrechung machen das Automatikfahren mit DKG besonders attraktiv. Darüber hinaus überzeugt das Doppelkupplungsgetriebe mit besserer Beschleunigung und einem niedrigeren Verbrauch als der Drehmomentwandler. Der Nachteil liegt allerdings beim teils ruckartigen Anfahren sowie dem sequenziellen Schalten der Gänge. Schaltsprünge sind beim Doppelkupplungsgetriebe daher nicht möglich.
Stufenloses CVT-Getriebe
„CVT“ steht für Continuously Variable Transmission. Beim CVT-Automatikgetriebe gibt es keine festen Gänge. Stattdessen findet eine kontinuierliche Übersetzung statt. Dadurch arbeitet das stufenlose CVT-Getriebe besonders effizient in den Drehzahlbereichen, was wiederum für einen sehr sparsamen Verbrauch sorgt.
Allerdings wirkt das akustische Verhalten oft abschreckend, da sich die Motorengeräusche nicht wie gewohnt an die Geschwindigkeit des Fahrzeugs anpassen und der Motor beim Beschleunigen aufheult.
Tabelle: Vor- und Nachteile der verschiedenen Automatikgetriebe
Getriebeart | Vorteile | Nachteile |
Automatisiertes Schaltgetriebe | Kompakte Bauart Preiswert | Unkomfortabler Schaltvorgang Spürbare Zugkraftunterbrechung |
Wandlerautomatik | Hoher Schaltkomfort Keine Zugkraftunterbrechung Ideal für Anhänger Nahezu verschleißfrei | Hoher Aufpreis Erhöhter Spritverbauch Großer Platzbedarf Ungeeignet für hochdrehende Motoren |
Doppelkupplungs- getriebe | Keine Zugkraftunterbrechung Schnelle Schaltvorgänge Kein Mehrverbrauch Kompakte Abmessungen | Hoher Aufpreis Ruckartiges Anfahren |
Stufenloses CVT- Getriebe | Keine Schaltpausen Geringer Spritverbrauch Optimale Drehzahlen | Akustisch gewöhnungsbedürftig Aufheulen bei Beschleunigung |
Tipp: Sie sind bisher nur Autos mit Schaltgetriebe gefahren und unsicher, ob Automatik wirklich zu Ihnen passt? Eine Probefahrt hilft Ihnen dabei, sich zu entscheiden.
Halbautomatik: Kompromiss zwischen Schalt- und Automatikgetriebe
Die Halbautomatik ist ein Kompromiss zwischen Schalt- und Automatikwagen. Der Schalthebel wird weiterhin selbst bedient, allerdings übernimmt das Fahrzeug das Kuppeln automatisch. Es ist also weiterhin ein Schaltknüppel vorhanden, aber kein Kupplungspedal.
Der Schaltknüppel ähnelt dabei allerdings meist dem Wählhebel des Automatikwagens. Auch hier wird der Hebel auf „D“ gestellt, das Schalten erfolgt dann durch Antippen des Schaltknüppels nach rechts und links oder nach oben und unten. Somit entfällt die Fußarbeit des Kuppelns, der Autofahrer behält jedoch die Kontrolle über die Gänge. Als Nachteil erweist sich das meist unvermeidbare Ruckeln beim Schaltvorgang.
So bequem wie Automatik fahren: Das richtige Leasingauto finden
Sie sind von den Vorteilen eines Automatikwagens überzeugt und fragen sich nun, wo Sie das entsprechend ausgerüstete Auto finden? Dann sind Sie auf LeasingMarkt.de genau richtig. Bei uns finden Sie ganz einfach zahlreiche Leasingautos mit Automatikgetriebe. Entscheiden Sie sich für einen Gebrauchtwagen mit entsprechend niedrigen Leasingraten, fällt der Aufpreis für die Ausstattung mit Automatik kaum noch ins Gewicht. Überzeugen Sie sich selbst von den Leasingangeboten unserer Partnerhändler und genießen Sie eine entspannte Autofahrt dank Automatikgetriebe!