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Motoröl: 5W40, Longlife & Co. – Typen und Unterschiede im Überblick

Es gilt als das Lebenselixier eines jeden Motors – die Rede ist von Motoröl, das für den reibungslosen Betrieb eines Verbrennungsmotors zuständig ist und das Fahrzeug am Leben hält. Doch mit der Vielzahl an Motoröl-Arten, Codes und Spezifikationen kann es schnell mal schwierig werden, das richtige Öl für sein Fahrzeug zu finden. Wir geben Ihnen einen detaillierten Überblick, erklären Ihnen die verschiedenen Bezeichnungen und zeigen Ihnen Tipps zur Motoröl-Wartung.

Grundlagen von Motorenöl

Motoröl, auch als Schmieröl bekannt, ist eine spezielle Flüssigkeit, die in Verbrennungsmotoren verwendet wird. Es dient dazu, Reibungen zwischen den beweglichen Teilen im Inneren des Motors zu reduzieren und den Verschleiß zu minimieren. Motoröl trägt maßgeblich zur Leistungsfähigkeit und Lebensdauer des Motors bei – ohne geeignetes Motorenöl würde ein Motor schließlich versagen. Es sorgt unter anderem für:

  • Schmierung des Motors 
  • Kühlfunktion, da das Motoröl überschüssige Wärme absorbiert und abführt 
  • Reduktion der Reibung mechanischer Motorelemente 
  • Abdichtung 
  • Reinigung der Motorelemente 
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Das Motoröl sorgt dafür, dass der Automotor während der Fahrt nicht beschädigt wird

Motoröl-Arten

Es gibt verschiedene Arten von Motorölen, die auf unterschiedliche Weise hergestellt werden und jeweils spezifische Eigenschaften bieten. Grundsätzlich können Motorenöle in zwei Kategorien eingeordnet werden – mineralische und synthetische Motoröle. Darunter fallen unter anderem: 

Konventionelle Motoröle

Diese Öle werden aus raffinierten Erdölprodukten hergestellt und bieten eine grundlegende Schmierfähigkeit und Leistung. Konventionelle Öle wie Mineralöle sind in der Regel kostengünstiger als synthetische oder halbsynthetische Öle, bieten jedoch nicht denselben Schutz. Diese Motoröle erfüllen die grundlegenden Anforderungen an den Motorschutz, sind jedoch häufig anfälliger bei hohen Temperaturen

Synthetische Motoröle

Öle synthetischen Ursprungs werden durch chemische Prozesse gewonnen, die es ermöglichen, gezielt gewünschte Eigenschaften zu erzeugen. Sie bieten Schutz bei extremen Temperaturen, haben eine gute Fließfähigkeit bei niedrigen Temperaturen und neigen dazu, weniger Ablagerungen zu bilden. Synthetische Motorenöle können Sie vor allem für moderne Hochleistungsmotoren verwenden

Halbsynthetische Motoröle

Diese Öle sind eine Mischung aus konventionellen und synthetischen Motorölen. Sie bieten einen guten Kompromiss zwischen Leistung und Kosten und werden häufig in Fahrzeugen eingesetzt, die nicht allzu starken Bedingungen ausgesetzt sind. 

Hochleistungsmotoröle

Wie der Name schon sagt, sind diese Öle speziell für leistungsstarke Motoren und bieten einen guten Schutz bei extremen Bedingungen. Sie können synthetisch oder halbsynthetisch sein und sind ideal für Sportwagen und Fahrzeuge, die unter hohen Belastungen betrieben werden – wie zum Beispiel Geländewagen

Ein- und Mehrbereichsöle

Mehrbereichsöle passen sich den Betriebsbedingungen an und kombinieren dabei die Eigenschaften von Sommer- und Wintermotoröl. Bei Einbereichsölen hingegen, handelt es sich um Öle, die lediglich für eine bestimmte Jahreszeit konzipiert sind – also entweder Sommer oder Winter.  

Longlife-Öl

Longlife-Motoröl, auch bekannt als LL-Motoröl, ist eine Schmierflüssigkeit, die speziell für moderne Verbrennungsmotoren, einschließlich Turboaufladung, Direkteinspritzung und Start-Stopp-Systeme, entwickelt wurde. Dieses Motoröl zeichnet sich durch seine ausgezeichnete Viskosität und Stabilität aus. Es ist darauf ausgelegt, über längere Zeiträume hinweg seine Schmierfähigkeit zu bewahren und den Motor vor Verschleiß, Ablagerungen und Korrosion zu schützen. Dies ermöglicht längere Ölwechselintervalle im Vergleich zu herkömmlichen Motorölen. Longlife-Öle sind heute die bevorzugten Öle und werden am häufigsten eingesetzt. 

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Motoröle nutzen sich mit der Zeit ab und müssen daher regelmäßig gewechselt werden

Motoröl-Codes – das steckt hinter den Bezeichnungen

Die Bezeichnungen auf Motorölbehältern können einen schnell mal verwirren, da sie eine Menge an verschiedenen Informationen enthalten. Wir verraten Ihnen daher im Folgenden, was die gängigsten Codes und Spezifikationen bedeuten:

API-Klassen

Das American Petroleum Institute (API) klassifiziert Motoröle basierend auf ihrer Leistung. Die Buchstabenkombination auf der Motorölflasche gibt Aufschluss über die Qualität und die geeigneten Anwendungsgebiete des Öls. Die API-Klassen sind hauptsächlich auf die Anforderungen von amerikanischen Motoren und die dort vorherrschenden Fahrbedingungen abgestimmt. Mithilfe von Buchstaben wird das Motoröl in Klassen eingeteilt. So gibt es die Klasse „S“ für Ottomotoren und die Klasse „C“ für Dieselmotoren in Nutzfahrzeugen. Eine Spezifikation für Diesel-Pkw gibt es nicht. Die Klasse „GL“ steht hingegen für Getriebeöl. Weitere Buchstaben definieren die Leistungsfähigkeit des entsprechenden Motoröls. „API SN“ steht beispielsweise für eine hochwertige Qualität, die für moderne Benzinmotoren geeignet ist.  

ACEA-Spezifikationen

Die European Automobile Manufacturers Association (Verband der europäischen Automobilhersteller – kurz: ACEA) besitzt ihre eigenen Spezifikationen für Motoröle, die hauptsächlich für europäische Fahrzeuge gelten. Dieser Verband vertritt die Interessen von Herstellern für Pkw, Busse und Lastkraftwagen. Die ACEA-Codes bestehen aus Buchstaben und Zahlen, die Auskunft über die Anforderungen an das Öl in Bezug auf die Motorleistung, Emissionen und den Kraftstoffverbrauch geben. Die Buchstaben ordnen hierbei das Motoröl einem bestimmten Fahrzeugtyp zu, die Zahl beschreibt die Leistungsfähigkeit des Öls.  
 
Dabei gilt: Je höher die Zahl, desto leistungsfähiger das Öl.  
 
A: Pkw mit Ottomotor (Benziner) 
B: Pkw und kleine Nutzfahrzeuge mit Dieselmotor 
C: Pkw mit Otto- oder Dieselmotor mit modernen Abgasnachbehandlungssystemen (zum Beispiel Partikelfilter) 
E: Lkw mit Dieselmotor 

Übrigens: Fahrzeughersteller wie VW und Volvo sind zwar im ACEA-Verband vertreten, haben jedoch ihre eigenen Motoröl-Spezifikationen entwickelt.

Hersteller-Codes

Einige Automobilhersteller haben ihre eigenen Codes und Spezifikationen für Motoröle. Diese sind oft auf die spezifischen Anforderungen der Motoren ihrer Fahrzeuge zugeschnitten. Dies ist dann an den entsprechenden Hersteller-Spezifikationen erkennbar – wie etwa Mercedes-Benz 229.1. 

Was bedeutet Motoröl-Viskosität?

Die Viskosität eines Motoröls gibt an, wie dickflüssig es ist und wie gut es bei verschiedenen Temperaturen fließt. Die Viskosität wird durch die SAE-Viskositätsklassen (Society of Automotive Engineers) angegeben, die auf der Ölflasche zu finden sind. „SAE 5W-30“ steht beispielsweise für ein Motoröl mit einer niedrigen Viskosität bei winterlicheren Temperaturen und einer höheren Viskosität bei Betriebstemperatur. Die Klasse „SAE 5W“ steht hierbei für ein gutes Fließverhalten bis Minusgraden. Die zweite Zahl, in diesem Fall „30“, gibt die Viskosität bei Wärme an.

Dabei gilt: Je höher die Zahl, desto dickflüssiger bleibt das Motoröl bei höheren Temperaturen. 

Wichtig: Ist das Motoröl bei hohen Temperaturen zu dünnflüssig, führt dies zu einer stärkeren Reibung im Motor und einer noch höheren Temperatur. Ist das der Fall, kann es zu einem Motorschaden kommen.

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Die Viskosität von Motoröl wird mit den SAE-Klassen angegeben

5W-30 oder 5W-40 Motoröl – das sind die Unterschiede 

Die Motoröle 5W-30 und 5W-40 sind zwei gängige SAE-Viskositätsklassen, die für moderne Fahrzeugmotoren entwickelt wurden. Der Hauptunterschied zwischen beiden Ölen liegt in ihrer Viskosität. 
 
Das SAE 5W-30 Öl hat eine niedrigere Viskosität als das 5W-40 Motoröl. Das „5W“ steht hierbei für die Winter- oder Kaltviskosität und zeigt an, wie gut das Öl bei niedrigen Temperaturen fließt. Das 5W-30 Öl ist bei niedrigen Temperaturen dünner und fließt schneller, was zu einer besseren Schmierung des Automotors beim Kaltstart führt. Dies kann für eine Kraftstoffeinsparung sorgen. Wird das Fahrzeug wenig genutzt oder ist der Öl-Verbrauch gering, genügt das 5W-30 Motoröl. 
 
Das 5W-40 Motoröl hat hingegen eine etwas höhere Viskosität bei niedrigen Temperaturen. Dieses Öl ist zähflüssiger und hat eine stabilere Konsistenz. Das bedeutet, dass es bei sehr niedrigen Temperaturen etwas langsamer fließt als das 5W-30 Motoröl. Allerdings bietet es bei höheren Betriebstemperaturen eine bessere Schmierung und Stabilität. Das 5W-40 Öl eignet sich daher besonders für leistungsstarke Motoren und Fahrzeuge, die unter anspruchsvollen Bedingungen wie beispielsweise heißem Wetter eingesetzt werden und relativ viel Öl verbrauchen. 
 
Welches Öl besser geeignet ist, hängt stets von Faktoren wie dem Fahrzeugtyp und den Herstellervorgaben ab. Sind Sie sich unsicher, fragen Sie am besten in einer Fachwerkstatt nach oder schauen Sie in die Betriebsanleitung Ihres Wagens. 

Wie lange kann Motoröl gelagert werden? 

Motoröl kann im Laufe der Zeit abbauen und an Wirksamkeit verlieren. In der Regel bleibt das Öl in ungeöffneten Originalbehältern jedoch mehrere Jahre lang haltbar, wenn es an einem kühlen, trockenen Ort gelagert wird. Die Hersteller empfehlen allerdings, dass das Motoröl drei bis maximal fünf Jahre aufbewahrt werden kann, da sich danach kleine Klumpen im Öl bilden können. In angebrochenen Behältern sollten Sie das Öl höchstens ein halbes Jahr aufbewahren.  

Die Wahl des richtigen Motoröls – das müssen Sie beachten 

Die Wahl des richtigen Öls hängt von verschiedenen Faktoren wie Fahrzeugtyp, Fahrbedingungen und den jeweiligen Empfehlungen des Herstellers ab. Es ist wichtig, die API-Klasse, ACEA-Spezifikationen und Hersteller-Codes zu berücksichtigen. Damit stellen Sie sicher, dass das gewählte Motoröl die erforderliche Qualität und Leistung bietet. Auch die Herstellerfreigabe sollte Sie stets beachten, da dies eine Empfehlung und häufig auch eine Vorschrift des Fahrzeugherstellers bezüglich der Motorölqualität ist. Diese Freigabe stellt sicher, dass das gewählte Motorenöl den technischen Anforderungen des Motors entspricht. 

Können Motoröle gemischt werden? 

In den meisten Fällen wird es nicht empfohlen, verschiedene Motoröle miteinander zu vermengen, da dies zu unerwünschten chemischen Reaktionen und Leistungsproblemen führen kann, wenn diese nicht denselben Anforderungsprofilen entsprechen. Handelt es sich jedoch um Motoröle für das gleiche Motorkonzept, lassen sich diese grundsätzlich miteinander mischen – das gilt ebenso für die Mischung von Synthetikölen mit Mineralölen. Beachten Sie dabei die von den Fahrzeugherstellern vorgeschriebenen Leistungsmerkmale. Befüllen Sie den Ölbehälter nämlich mit einem Motoröl mit einer geringeren Leistungsfähigkeit als vorgeschrieben, kann dies zu Schäden führen. 

Tipps zur richtigen Motoröl-Wartung 

Regelmäßige Ölwechsel sind für die ordnungsgemäße Wartung des Fahrzeugs unerlässlich. Worauf Sie noch achten sollten, verraten wir Ihnen im Folgenden: 

  • Regelmäßiger Ölwechsel: Halten Sie sich an die empfohlenen Intervalle für den Ölwechsel gemäß den Herstellervorgaben. Je nach Fahrzeug reicht das Intervall von 15.000 bis 40.000 Kilometer. Wer durchschnittlich viel fährt, etwa 10.000 bis 15.000 Kilometer pro Jahr, sollte circa alle 1,5 bis 2 Jahre einen Ölwechsel durchführen lassen. Die genauen Intervalle können Sie auch im Fahrzeughandbuch nachlesen. 
  • Ölstand überprüfen: Kontrollieren Sie regelmäßig den Ölstand mit dem Peilstab und füllen Sie bei Bedarf nach, da ein falscher Ölstand einen Motorschaden verursachen kann
  • Das richtige Öl verwenden: Stellen Sie sicher, dass Sie das vom Hersteller empfohlene Motoröl verwenden, das den spezifischen Anforderungen des Automotors entspricht
  • Ölfilter wechseln: Der Ölfilter, der das Motoröl von Staub, Verbrennungsrückständen und Metallabrieb reinigt, kann nach längerem Gebrauch abnutzen. Wechseln Sie den Filter nicht rechtzeitig, gelangt das Motoröl mitsamt der schädlichen Partikel in den Motor. Lassen Sie daher den Ölfilter regelmäßig von einer Fachwerkstatt kontrollieren
  • Fahren Sie vorsichtig: Vermeiden Sie übermäßige Belastungen und aggressives Fahren, um den Verschleiß des Motors zu reduzieren
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Leuchtet die Kontrollleuchte mit der Ölkanne orange auf, signalisiert dies einen niedrigen Motorölstand

Gut zu wissen: Wir verraten Ihnen, welche Bedeutung die Kontrollleuchten in Ihrem Fahrzeug haben und wann Sie zeitnah eine Werkstatt aufsuchen sollten.

Eine regelmäßige Wartung ist das A und O

Das Motoröl übernimmt viele wichtige Aufgaben innerhalb des Motorblocks. Damit Sie auch lange Freude an Ihrem Fahrzeug haben, ist eine regelmäßige Wartung mit Ölwechsel unverzichtbar – auch beim Leasingauto. Als Leasingnehmer sind Sie vertraglich dazu verpflichtet, Ihr Auto in regelmäßigen Intervallen warten zu lassen. Ist bereits ein Wartungspaket in Ihrem Leasingvertrag enthalten, übernimmt der Leasinggeber die Kosten für Sie. Ist solch ein Paket nicht im Vertrag inkludiert, müssen Sie in der Regel für die Kosten aufkommen. Auf LeasingMarkt.de finden Sie übrigens viele Leasingangebote, die mit einem optionalen oder bereits inkludierten Wartungspaket ausgestattet sind. Achten Sie einfach auf den Zusatz „Wartung“ bzw. „Wartung & Verschleiß“ bei den Inklusivleistungen. 

Fabian

Fabian ist schon sehr lange Teil des LeasingMarkt.de Rennstalls und kennt sich auch abseits vom Thema Leasing bestens aus in der Auto-Welt. Wann und wie mache ich meinen Wagen winterfest? Wie lange darf ich im Halteverbot stehen? Smartphone-Navi oder integriertes System? Ganz gleich, worum es geht – Fabian ist bei jeglichen Fragen stets die erste Anlaufstelle. Privat ist er übrigens großer Formel 1 Fan und drückt dem Team mit dem schwarzen Pferd im Logo die Daumen.