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Over-the-Air-Updates: So funktioniert die Software-Aktualisierung im Auto – alle Infos!

Was bei Smartphones, Tablets und Computern längst Standard ist, hält inzwischen auch in der Automobilbranche Einzug: Die kabellose Aktualisierung des Betriebssystems dank Over-the-Air-Updates (OTA) – und zwar ohne eine Werkstatt aufsuchen zu müssen. Von Fehlerbehebungen über neue Funktionen bis hin zur Leistung des Fahrzeugs: mit OTA-Updates ist die Fahrzeugsoftware immer up to date. Doch was genau sind Over-the-Air-Updates? Und wie funktionieren die drahtlosen Software-Aktualisierungen? Wir geben Ihnen einen detaillierten Überblick über die Funktionsweise sowie die technischen Voraussetzungen und verraten Ihnen, welche Hersteller die OTA-Technologie bereits nutzen.

Was sind Over-the-Air-Updates?

Over-the-Air-Updates, kurz OTA-Updates, beschreiben Software-Aktualisierungen, die über eine Internetverbindung via Mobilfunknetz oder WiFi direkt auf das Fahrzeug aufgespielt werden können. Sie funktionieren ähnlich wie Updates für das Smartphone oder den Computer und erlauben es Herstellern, Fehler zu beheben, Sicherheitslücken zu schließen oder bestehende Funktionen zu verbessern – ohne dass die Software-Updates manuell in der Werkstatt eingespielt werden müssen.

Arten von OTA-Updates in Fahrzeugen

Nicht alle Over-the-Air-Updates sind gleich. Je nach Hersteller und Fahrzeug gibt es verschiedene Arten von Updates, die unterschiedliche Bereiche betreffen. Dazu zählen unter anderem:

  • Software-Updates (SOTA – Software Over-the-Air) für das Infotainment, die Navigation und Klimaanlage 
  • Firmware-Updates (FOTA – Firmware Over-the-Air) für die Fahrzeugsteuerung wie den Antriebsstrang oder das Batteriemanagementsystem 
  • Sicherheits-Updates und Fehlerbehebungen 
  • Freischaltung neuer Funktionen und Performance-Upgrades
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Dank OTA-Updates kann eine veraltete Software binnen weniger Minuten “over-the-air” aktualisiert werden

Welche Funktionen können per Over-the-Air-Updates aktualisiert werden?

Je nach Hersteller und Fahrzeugmodell können OTA-Updates eine Vielzahl von Systemen im Auto betreffen. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der häufigsten Over-the-Air-Updates:

OTA-Updates: Komfort und Infotainment

  • Navigations- und Kartenupdates 
  • Sprachsteuerung 
  • Verbesserung der Audioqualität

OTA-Updates: Fahrerassistenzsysteme

  • Spurhalteassistent und adaptive Geschwindigkeitsregelung 
  • Automatische Parksysteme und Kamerakalibrierung 
  • Verbesserung bei Notbrems- und Kollisionswarnsystemen

OTA-Updates: Fahrverhalten und Performance

  • Optimierung des Automatikgetriebes 
  • Verbesserung des Elektroauto-Energiemanagements für mehr Reichweite 
  • Anpassung der Lenkung oder Federung für mehr Komfort

OTA-Updates: Fehlerbehebungen und Sicherheitsupdates

  • Schutz vor Hackerangriffen und Cybersecurity-Verbesserungen 
  • Behebung von Softwarefehlern, wie fehlerhafte Sensoren 
  • Anpassungen an neue gesetzliche Vorschriften

Over-the-Air-Updates im Auto: Vor- und Nachteile

Vorteile

  • OTA-Updates können bequem von zu Hause aus oder unterwegs installiert werden. Ein Werkstattbesuch ist somit nicht notwendig. 
  • Fahrzeughersteller können Software-Probleme schneller beheben
  • Over-the-Air-Updates tragen zur Sicherheit und Leistung des Fahrzeugs bei. 
  • Eventuelle Sicherheitslücken können häufig direkt geschlossen werden. 
  • Dank der Betriebssystem-Aktualisierungen bleiben Fahrzeugmodelle über Jahre hinweg auf dem neuesten Stand.

Nachteile

  • Die Aktualisierung von Fahrzeugsoftware Over-the-Air kann mögliche Risiken hinsichtlich möglicher Cyberangriffe mit sich bringen. 
  • OTA-Updates können nur mit einer Internetverbindung durchgeführt werden.
  • Manche Fahrzeughersteller verlangen Gebühren für bestimmte Funktionen (Functions on Demand).

Übrigens: Insbesondere Elektroautos und Hybridmodelle profitieren von OTA-Updates, da sie durch die regelmäßigen Software-Optimierungen effizienter und leistungsfähiger werden können.

Technische Voraussetzungen für Auto-OTA-Updates

Damit ein Fahrzeug OTA-Updates empfangen und installieren kann, muss es einige Voraussetzungen erfüllen. Die wichtigsten Anforderungen finden Sie im Folgenden:

  • Internetverbindung: Das Auto benötigt eine stabile Internetverbindung. Dies erfolgt meist über eine integrierte Mobilfunkanbindung per SIM-Karte oder eSim (LTE/5G), einer WLAN-Verbindung oder per Smartphone Hotspot. 
  • OTA-fähige Software-Plattform: Einige Autohersteller setzen hierbei auf eigene Betriebssysteme, die speziell für kabellose OTA-Updates entwickelt wurden und die Datenübertragung vom Server des Herstellers zum Auto ermöglichen – zum Beispiel Volkswagen mit der Software-Plattform VW.OS. 
  • Speicherplatz: Für die Installation und Speicherung der Update-Dateien benötigt das Auto ausreichend Speicherplatz. Besonders größere System-Updates können häufig mehrere Gigabyte umfassen. 
  • Energieversorgung: Bei Elektroautos sollten OTA-Updates nur bei ausreichender Akkuladung oder angeschlossenem Ladekabel durchgeführt werden.

Gut zu wissen: Manche Modelle verfügen auch über eine im Fahrzeug verbaute SIM-Karte, über die die OTA-Updates gesendet werden. Dazu zählen beispielsweise Modelle von Mercedes-Benz oder Hyundai.

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Nahezu alle bekannten Hersteller arbeiten mittlerweile mit Over-the-Air-Updates

Welche Hersteller setzen bereits Over-the-Air-Updates ein? 

Inzwischen haben einige Hersteller Fahrzeugmodelle mit kabellosen Updates im Portfolio. Welche Autobauer auf Over-the-Air-Updates setzen, verraten wir Ihnen im Folgenden:

  • Mercedes-Benz: Drive Pilot und MBUX-Updates für das Infotainment 
  • Volkswagen: OTA-Updates für ID.-Modelle (Software und Assistenzsysteme
  • Audi: Software-Updates, Optimierung der Ladeleistung und Batterie 
  • Cupra: Updates der Software-Version 
  • Polestar: Software- und Performance-Updates 
  • Hyundai: Karten- und Infotainment-Updates, Aktualisierungen der Fahrzeugsoftware 
  • BMW: Digital Key, Kartenupdates, Fahrmodi-Updates 
  • Porsche: Performance-Upgrades und Infotainment-Updates 
  • Tesla: Over-the-Air-Updates für das Infotainment, die Fahrdynamik und den Autopiloten 

OTA-Updates installieren: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Fahrzeugbesitzer, die ein OTA-fähiges Auto besitzen, werden in der Regel von dem jeweiligen Hersteller per E-Mail oder per App darüber informiert, wenn ein neues Update für das entsprechende Fahrzeug verfügbar ist. Über das Infotainment-System oder die Hersteller-App kann jedoch auch eigenständig nach neuen Updates gesucht werden. Wie Sie das OTA-Update installieren können, verraten wir Ihnen im Folgenden Schritt-für-Schritt:

  1. Update auswählen:

    Navigieren Sie in Ihrem Infotainment-System oder auf dem zentralen Bildschirm des Fahrzeugs zum Menüpunkt „Software- oder System-Update“ und wählen Sie das neue OTA-Update aus.

  2. Download:

    Bestätigen Sie den Download und warten Sie, bis der Vorgang abgeschlossen ist. Das kann je nach Art des Updates und der Internet-Geschwindigkeit einige Minuten in Anspruch nehmen.

  3. Installation:

    Nach erfolgreichem Download können Sie das Update installieren. Folgen Sie hierzu den Anweisungen auf dem Bildschirm. Wichtig! Während des Installationsvorgangs darf das Fahrzeug nicht bewegt werden.

  4. Neustart:

    Nach der Installation startet das Fahrzeug in der Regel automatisch neu und die Funktionen sind aktiviert.

Übrigens: Bei manchen Herstellern läuft der Download und die Installation eines neuen Updates auch ganz automatisch im Hintergrund – ohne dass es einer Zustimmung oder einer Handlung des Fahrzeugbesitzers bedarf.

OTA-Updates vs. Functions on Demand – die Unterschiede

Während OTA-Updates die Fahrzeugsoftware aktuell halten, sind Functions on Demand (kurz: FoD) eine Möglichkeit für Autofahrer, ihr vernetztes Fahrzeug jederzeit mit nachträglich buchbaren Zusatzfunktionen individuell anzupassen. Bestimmte Funktionen wie eine Sitzheizung oder ein Online-Fahrtenbuch können so nach Belieben über die herstellereigene Online-Schnittstelle binnen weniger Minuten freigeschaltet und gegen eine Gebühr hinzugebucht werden – ohne dass eine Hardware-Nachrüstung erforderlich ist.

FeatureOver-the-Air-Updates (OTA)Functions on Demand (FoD)
ZweckVerbesserung und Fehlerbehebung
der Fahrzeugsoftware
Freischalten neuer Funktionen
KostenMeist kostenlosKostenpflichtig (einmalig oder
im Abo)
Beispiel– Verbesserung der
Ladeleistung 
– Aktualisierung des
Navigationssystems 
Aktivierung:
– einer Lenkradheizung 
– eines digitalen Radioempfangs  
– von LED-Matrix-Scheinwerfern 
– eines Parkassistenten etc.
Werkstatt notwendig?Nein, drahtlosNein, Freischaltung über eine 
App oder das Infotainment 

Übrigens: Wir haben uns die Zusatzfeatures Functions on Demand mal genauer angeschaut. In unserem Artikel verraten wir Ihnen, wie bestimmte Auto-Extras ganz einfach digital nachgerüstet werden können.

OTA-Updates – die Zukunft der Fahrzeugsoftware in der Automobilbranche

Over-the-Air-Updates sind derzeit nicht mehr wegzudenken und werden auch in Zukunft immer mehr Anklang in der Automobilbranche finden. Denn sie ermöglichen es Herstellern, ihre Fahrzeuge kontinuierlich zu verbessern, Fehler aus der Ferne zügig zu beheben und sogar neue Funktionen nachträglich freizuschalten. Das spart nicht nur Zeit und Kosten, sondern sorgt auch dafür, dass das Auto immer auf dem neuesten Stand der Technik bleibt.

Falls Sie aktuell noch auf der Suche nach einem OTA-fähigen Fahrzeug sind, sollten Sie unbedingt mal bei LeasingMarkt.de vorbeischauen. Denn dort finden Sie topaktuelle und vernetzte Modelle zu besonders attraktiven Konditionen. Sei es für den VW ID.4, den Hyundai IONIQ 6 oder den Audi A1 – überzeugen Sie sich selbst und entdecken Sie zahlreiche Fahrzeuge mit modernster Technologie zu Top-Raten!

Fabian

Fabian ist schon sehr lange Teil des LeasingMarkt.de Rennstalls und kennt sich auch abseits vom Thema Leasing bestens aus in der Auto-Welt. Wann und wie mache ich meinen Wagen winterfest? Wie lange darf ich im Halteverbot stehen? Smartphone-Navi oder integriertes System? Ganz gleich, worum es geht – Fabian ist bei jeglichen Fragen stets die erste Anlaufstelle. Privat ist er übrigens großer Formel 1 Fan und drückt dem Team mit dem schwarzen Pferd im Logo die Daumen.